Zwettler Arbeitsmarkt: Aussicht bleibt getrübt
9,5 Prozent mehr Arbeitslose als im Juni des Vorjahres
BEZIRK ZWETTL. Der österreichweite Trend steigender Arbeitslosigkeit hält weiter an und spiegelt sich auch im Bezirk Zwettl wider. Mit Stichtag Ende Juni waren beim Arbeitsmarktservice (AMS) Zwettl insgesamt 856 Personen, davon 415 Frauen und 441 Männer, arbeitslos gemeldet. Damit ist die Anzahl der Jobsuchenden gegenüber dem Monat Mai um 2 Betroffene (oder minus 0,2%) leicht zurückgegangen, im Vorjahresvergleich jedoch um 74 (oder plus 9,5%) angestiegen. Dabei hat die Arbeitslosigkeit sowohl bei den Männern (plus 42 oder 10,5%) als auch bei den Frauen (plus 32 oder 8,4%) zugenommen. „Der Vorgemerktenstand ist zwar im Juni gegenüber dem Vormonat ganz leicht gesunken, eine Entspannung am Arbeitsmarkt ist jedoch in nächster Zeit leider nicht in Sicht. Im Juli werden die Arbeitslosenzahlen durch AbgängerInnen von weiterführenden Schulen, die sich zur Jobsuche beim AMS melden, wieder ansteigen“, analysiert AMS-Leiter Kurt Steinbauer die aktuelle Lage. Im Monat Juni sind insgesamt 195 Menschen in das Register des AMS zugegangen und in 230 Fällen wurde die Arbeitsuche wiederum beendet. Davon ist 135 Personen der Jobeinstieg gelungen, 26 sind in Qualifizierungsprogramme des AMS eingetreten und der Rest (69) ist aus sonstigen Gründen (Krankenstand, Meldeversäumnis etc.) aus der Vormerkung ausgeschieden.
AMS-Fokus: Verfestigung der Arbeitslosigkeit verhindern
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt steht beim AMS die Vermittlung im Zentrum der Aktivitäten, um der Verfestigung der Arbeitslosigkeit entgegen zu wirken. Besonders über 50-jährige und / oder gesundheitlich Beeinträchtige, die ihren Job verloren haben, laufen Gefahr gänzlich aus dem Erwerbsleben ausgeschlossen zu werden. „Mit gezielten Förderangeboten setzen wir für diese Personengruppen wichtige Beschäftigungsimpulse. So ist es im ersten Halbjahr schon gelungen insgesamt 450 über 50-Jährige - davon 85 Frauen und 365 Männer - am Arbeitsmarkt zu platzieren. Das sind immerhin um 51 oder 12,8% mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Eine Beschäftigung stärkt nicht nur das Selbstwertgefühl, sondern auch die Kaufkraft der Betroffenen, weil das Erwerbseinkommen in der Regel deutlich höher ist als die Arbeitslosenunterstützung“, betont Steinbauer. Auch viele Gemeinden im Bezirk Zwettl stellen inzwischen Beschäftigungsmöglichkeiten für AMS-geförderte Arbeitskräfte der Generation 50 Plus zur Verfügung. „Dabei handelt es sich zwar meist nur um befristete Dienstverhältnisse, doch es ist allemal besser einige Monate beschäftigt statt arbeitslos zu sein. Und außerdem bildet diese befristete Tätigkeit oft das Sprungbrett zurück in eine längerfristige oder sogar dauerhafte Beschäftigung“, ist der AMS-Chef überzeugt.
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