Buch über die „Seeler“
Peter fiel in den Bschüttekasten

Der Holzsteg über die Dorfbachmündung war einst ein Zugang ins Härdle | Foto: Dietmar Fetz
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  • Der Holzsteg über die Dorfbachmündung war einst ein Zugang ins Härdle
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Schöne Kindheitserinnerungen, vielleicht doch etwas verklärt und prägende Erlebnisse bieten Stoff über die "Seeler" und das Härdle am Harder Seeufer - ein Buch ist entstanden!

Damals in der Arbeitersiedlung im Härdle, dem ruhigen Harder Ortsteil am Seeufer: Der kleine Peter stürzt durch ein wackliges Brett in den Bschüttekasten, Roswitha schreit um Hilfe und Alois Debortoli fischt den Buben mit einem Rechen unversehrt aus der Jauche.

Davon wusste Dietmar Fitz, Jahrgang 1952, noch nichts, als er sich dazu entschlossen hatte, ein Buch über sein Kinderparadies zu schreiben. Es war auch das Paradies vieler anderer, die als „Seeler“ am Harder Seeufer aufwachsen durften. Das Buch über dieses Paradies wird am 28. Juni 2023 im Pfarrzentrum Hard vorgestellt.

Riedwiesen und Schilf

Das Härdle schien den Kindern tatsächlich als das Ende ihrer Welt. Es war Richtung Süden abgeschlossen durch einen unüberwindbar tiefen Riedgraben. Riedwiesen, Schilfflächen und die Arbeitersiedlung der Jenny-Fabrik prägten das Gelände. Hier legten einst Dampfer an, es wurden Kiesschiffe gebaut und Fischer trockneten ihre Netze und das Versorgungsheim hieß im Volksmund noch „Armenhaus“. Dietmar Fitz, Jahrgang 1952, war einer der „Seeler“, Harder vom See also. Im stets rührigen Pensionisten Dietmar Fitz reifte die Überzeugung, dass die Erinnerung an diese Zeit unbedingt erhaltenswert sei.

Fakten und Geschichten

Jetzt sollte es aber nicht nur ein Buch über eigene Kindheitserinnerungen werden. Deshalb arbeitete sich Dietmar Fitz durch Unterlagen im Archiv der Marktgemeinde, nahm Kontakt auf zu Altersgenossen, zu Menschen, mit denen er oft 60 Jahre lang nichts mehr zu tun gehabt hatte. Er sammelte Fakten zur Geschichte von Hard, Urkunden und Fotos, vor allem aber Geschichten, persönliche Erzählungen. Der gelernte Techniker und langjährige Harder Bauhofleiter gibt offen zu:

„Ich habe rasch festgestellt, dass es doch nicht so einfach ist, ein Buch ganz allein gut zu machen."

Bei der Umsetzung dieser Gespräche und Interviews fand er Unterstützung in der freien Journalistin Yasmin Ritter. Nach drei Jahren intensiver Arbeit liegt jetzt das Ergebnis vor: „Das Paradies am Ende der Welt – Die ,Seeler’ und das Härdle“ bietet auf 312 Seiten zahlreiche Fakten, Illustrationen, Zitate und Geschichten. Als Ergänzung zu den Fakten finden sich deutlich markiert die persönlichen Gedanken des Autors, der nicht behauptet, seine Erinnerungen nicht ab und zu doch etwas verklärt zu haben.

Buchpräsentation

Die Buchpräsentation am findet am Mittwoch, 28. Juni, um 19 Uhr im Pfarrzentrum Hard statt.

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