Probusgasse
Heuriger in Döblinger Schutzzone wird zum Luxus-Wohnhaus
- Klemens Resch vor dem ehemaligen Heurigen Welser.
- Foto: FPÖ 1190
- hochgeladen von Miriam Al Kafur
Das Gebäude des ehemaligen Heurigen Welser in der Probusgasse wird zum Luxus-Wohnhaus.
WIEN/DÖBLING. Wien und seine Heurigenkultur sind untrennbar miteinander verbunden – möchte man meinen. Doch gerade in den Döblinger Heurigenregionen Heiligenstadt und Nußdorf hat in den letzten Jahren schleichend ein Heurigensterben Einzug gehalten.
Zuletzt so geschehen beim Heurigen Welser in der Probusgasse. 2019 verkaufte der Wirt das Gebäude, Anfang 2020 hatte die CE Holding GmbH unter Geschäftsführer Christian Ebner den Stadtheurigen übernommen, 2021 wurde er dann geschlossen. Heuriger per Definition war er zu diesem Zeitpunkt keiner mehr, da es keinen eigenen Weinbau mehr gab.
- Der Probushof, als er noch als Heuriger Welser geführt wurde
- Foto: Alois Fischer
- hochgeladen von Alois Fischer
Anfang dieses Jahres wurde eine Bausperre für die Schutzzone in Heiligenstadt und Nussdorf verhängt, was bedeutet, dass alle Flächenwidmungsänderungen und Bauarbeiten vom Gemeinderat bestätigt werden müssen. Das passierte bei dem Gebäude in der Probusgasse, das übrigens seit den frühen 2000ern als Wohngebäude gewidmet war: SPÖ, NEOS und Grüne stimmten für den vorgelegten Umbau des geschichtsträchtigen Hauses, FPÖ und ÖVP dagegen.
FPÖ für Ortsbildwahrung
Der FPÖ Döbling schmeckt diese Umgenehmigung gar nicht: "Dieser Umbau darf nicht genehmigt werden. Döbling verliert immer mehr an historischem Charakter", so Bezirksparteiobmann Klemens Resch (FPÖ). Es wird seitens der FPÖ gefordert, dass Gebäude, die bisher als Heurigen genutzt wurden, eine eigene Widmung erhalten, die sicherstellt, dass nur eine Nutzung als Heurigen oder zumindest als Gastronomiebetrieb erlaubt ist. Die geplanten Änderungen sind zwar verhältnismäßig klein und sollen das Ortsbild nicht maßgeblich stören, doch geht es hier um die Sache selbst.
Auch Evelyn Shi, Klubobfrau der NEOS Döbling, fordert ein besseres Konzept für das Schützen der Heurigen im Bezirk: "In diesem Fall konnte der Heurigen nicht aufrecht
erhalten werden. Wir wollen auch nicht in das Recht des Eigentümers eingreifen, was er mit seinem Grundstück macht. In Zukunft sollte aber ein Gesamtkonzept für den Schutz von Heurigen geschaffen werden."
- Gibt es in Döbling bald keine Heurigen mehr, bei denen man Anstoßen kann?
- Foto: Zan/Unsplash
- hochgeladen von Miriam Al Kafur
Ortsbildkommission zum Schutz
Auch Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) ist mit der Entscheidung des Gemeinderats nicht glücklich und erklärt, dass das Ortsbild unter allen Umständen gewahrt werden muss. "Es zeigt einmal mehr, dass der Bezirk Mitspracherecht bei Bauvorhaben haben muss – der Erhalt der Heurigengebäude sollte immer im Vordergrund stehen." Weiters weist er auf die FPÖ-Idee einer Ortsbildkommission hin, die eingreifen kann, sollte es schlagend werden.
Schade, dass ein traditionsträchtiger Heuriger für die Döblinger verloren ging. "Dass so etwas überhaupt passieren kann, zeigt einmal mehr, dass wir einfach öfter zum Heurigen gehen müssen", schmunzelt der Bezirkschef.
Das könnte dich auch interessieren:
Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Hier gehts zu den aktuellen
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.