23 Bezirke, 23 Heldinnen
Kornelia Schrammel ist unsere erste Wiener Heldin

Kornelia Schrammel ist die erste von 23 Wiener Heldinnen, ihr Herz hängt am Josef Bohmann Hof in der Donaustadt. Kennenlernen kann man sie auch am 26. März auf W24.

WIEN/DONAUSTADT. Frauen, die sonst oft im "Verborgenen" agieren, sollen für ihr Engagement geehrt werden: Gemeinsam mit der Moderatorin und DJ Mel Merio und dem TV-Sender W24 holt die BezirksZeitung "Wiener Heldinnen" vor den Vorhang. Eine dieser Heldinnen ist Kornelias Schrammel aus dem 22. Bezirk.

Fragt man die Donaustädterin, was sie unter guter Nachbarschaft versteht, kommt sofort die Antwort: Einander kennen- und verstehen lernen, füreinander da sein. „Nachbarn sind mehr als nur Fremde, deren Schicksal aus den Augen verschwindet, sobald die Türe zu ist“, sagt Kornelia Schrammel.

Mehr als 500 Familien willkommen geheißen

Die 66-Jährige hat in den letzten 13 Jahren nicht nur mehr als 500 neue Familien im Josef Bohmann Hof in der Donaustadt, wo sie seit 1983 lebt - "ich war die erste Mieterin hier" - persönlich willkommen geheißen, sie macht von allen "Neuen" im Haus ein Foto, das sie dann im Glaskasten im Stiegenhaus aufhängt.

In den letzten 13 Jahren hat Kornelia Schrammel mehr als 500 Familien aus aller Welt im Josef Bohmann Hof begrüßt: Die Bilder der gemeinsamen Aktivitäten zeigt sie ganz stolz
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Das macht sie übrigens auch bei jedem Baby, das in die Hausgemeinschaft hineingeboren wird. "Das ist wichtig fürs Gemeinschaftsgefühl!" ist sie überzeugt, genauso wie der von ihr initiierte Hobbyraum im Keller der Stiege 86. „Den habe ich im August 2010 eröffnet, was nicht leicht war, aber wenn man etwas aus Überzeugung und mit Liebe tun will, dann schafft man das auch“, sagt sie. „Das wird nichts, gilt nicht, man muss es probieren!“

Einsatz für die gute Sache

Aktuell findet man dort viele Bastelarbeiten, die sie gemeinsam mit den Kindern und Eltern aus dem Haus für den jährlichen Ostermarkt hergestellt hat. „Jeder, der vorbeikommt, kann sich etwas gratis aussuchen, Spenden sind natürlich willkommen und gehen an die Stiftung Kindertraum. Bisher haben wir über 3.000 Euro von den Familien im Haus weiterschicken können.“ Gebastelt wird hier ständig, aber auch gemeinsam Kaffee getrunken, Probleme besprochen, Tränen werden getrocknet, meist wird aber fröhlich gelacht und gefeiert.

Großartige Stimmung beim Fernsehinterview: Kornelia Schrammel und W24-Moderatorin Mel Merio verstehen sich prächtig
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Das beweisen Hunderte Fotos an den Wänden, von Faschingsfesten mit Mieterinnen und Mietern aus aller Welt, Weihnachtsfeiern oder Musikabenden. An der Wand hängt übrigens eine Karte, an der jeder eine Anstecknadel bei der Fahne seines Geburtslandes anbringen kann, von Österreich bis Polen, von Syrien bis Dubai oder Burkina Faso. „Es ist ständig etwas los hier, mit den Kindern kommen die Erwachsenen und nicht einmal Sprachbarrieren können verhindern, dass wir uns gut verstehen.“

Türöffnerin aus der Donaustadt

„Diesen Spitznamen habe ich von einem Mitarbeiter der wohnpartner bekommen“, lacht Schrammel, die 2008 dem Mieterbeirat beitrat und sich als eine der ersten wienweit bei der wohnpartner-Initiative „Willkommen Nachbar!“ engagierte, um Neuankömmlinge im Gemeindebau zu begrüßen, sie über Einkaufsmöglichkeiten, Öffis, Schulen und Kindergärten in der Umgebung zu informieren und bei Problemen zu unterstützen.

„Bisher hat mir noch keiner die Tür vor der Nase zugemacht“, lacht sie und ergänzt, „Es ist berührend und schön, zu sehen, wie sich die Menschen über dieses Gefühl, willkommen zu sein, freuen.“ Diese tollen Menschen und ihre unterschiedlichen Kulturen kennenlernen zu dürfen, sei eine große Bereicherung. Dass viele Familien im Josef-Bohmann-Hof aus dem Ausland stammen, mache ihre Arbeit ja noch wichtiger.

„Auch wenn wir verschiedene Sprachen sprechen, uns mit Händen und Füßen verständlich machen: Es funktioniert! Das Schönste für mich ist, wenn sie irgendwann sagen: Ja, wir sind angekommen. Hier sind wir zu Hause!“

Eine gelungene Überraschung

Woher Schrammel diesen Gemeinschaftssinn, ihre Kraft und Energie hat? „Ich bin in einer großen Familie am Land aufgewachsen, da war es normal, füreinander da zu sein.“ Kräftig zupacken musste sie auch in ihrem früheren Beruf. Sie war Dreherin, „damals noch ein echter Männerberuf“. Seit sieben Jahren ist sie in Pension, hat eine Tochter und zwei Enkel, für die sie sich neben ihrem Engagement im Gemeindebau liebend gerne viel Zeit nimmt.

Überraschung am Ende des Fernsehdrehs: Kornelia Schrammel erhält von Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy
die Auszeichnung "Wiener Heldin"
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    die Auszeichnung "Wiener Heldin"
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Dass sie am Ende ihres TV-Interviews für W24 auch noch von Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) die Auszeichnung „Wiener Heldin“ bekam, rührte Kornelia Schramml dann doch fast zu Tränen. „Sie ist eine außergewöhnliche, inspirierende Frau mit einem großen Herzen für alle und bewundernswerter Energie, eine wirkliche Wiener Heldin des Alltags“, so W24 Moderatorin Mel Merio.

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