Ein Jahr nach ihrem Tod
Stadt widmet Jina Mahsa Amini eine Allee
Ein Jahr nachdem Jina Mahsa Amini von der iranischen Sittenpolizei festgenommen, geschlagen und gewaltvoll zu Tode gekommen ist, wird die Stadt Wien ihr eine Allee widmen.
WIEN. Anstatt ihr eine Straße zu widmen, wird es gleich eine ganze Allee. Und zwar in der Seestadt. So will sich die Stadt mit den Protestierenden für "Frau, Leben, Freiheit" solidarisch zeigen. Die "Jina Mahsa Amini Allee" ist die nördliche Verlängerung der Barbara-Prammer-Allee in der Seestadt Aspern, im 22. Bezirk. Abgestimmt soll im Kulturausschuss im Oktober werden.
Seestadt ist solidarisch und kämpferisch
Gemeinderätin Marina Hanke sieht in der Widmung einen wichtigen Schritt um Jina Mahsa Amini ein Denkmal zu setzen und betont: "Der Todestag von Jina Mahsa Amini markiert eine schmerzhafte Erinnerung an die Vielen, die durch das Regime ermordet wurden. Er muss aber auch daran erinnern, dass die feministische Revolution im Iran noch nicht vorbei ist!"
Gemeinderätin Pia Maria Wieninger ist Donaustädterin und sprach dem Projekt ebenfalls ihre Unterstützung aus: "Die Benennung einer Allee nach Jina Mahsa Amini ist ein bedeutendes Zeichen der Solidarität und des Respekts gegenüber den Opfern von Gewalt und für die Revolution im Iran im Sinne der Menschenrechte." Es sei eine Erinnerung dafür, gemeinsam für eine Welt zu kämpfen, in der Frauen und Mädchen frei von Angst leben können. Die Seestadt sei der ideale Ort für die Allee, denn sie ist "weiblich, solidarisch und kämpferisch."
Solidarität mit "Frau, Leben, Freiheit"
Jina Mahsa Aminis viel zu früher Tod im Iran löste eine Welle an Solidarität über Landesgrenzen hinweg aus. Die Bewegung "Frau, Leben, Freiheit" (im Original: Jin, Jiyan, Azadi) setzt seitdem weltweit ein Zeichen für Menschenrechte. Mit der Benennung der Allee nach der Verstorbenen wolle man vor allem Bewusstsein schaffen für die Anliegen der Menschenrechtsverteidigenden.
"Die Entscheidung, eine Allee nach Jina Mahsa Amini zu benennen, ist ein starkes Zeichen der Stadt Wien, die seit jeher den Blick über die eigenen Grenzen hinaus wirft und Bündnispartnerin für Bewegungen für Demokratie und Menschenrechte ist. Als 'Stadt der Frauen' ist es uns zusätzlich ein großes Anliegen, geschlechtsspezifische Gewalt zu bekämpfen und die Erinnerung an diejenigen zu wahren, die Opfer davon wurden. ", so die SP-Gemeinderätinnen abschließend.
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