Variante Z der S18
170 Bohrpunkte im ganzen Ried

Im schwarz markierten Bereich werden die meisten Probebohrungen durchgeführt. | Foto: Hanno Thurnher
  • Im schwarz markierten Bereich werden die meisten Probebohrungen durchgeführt.
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Stinksauer ist die Dornbirner Umweltstadträtin Juliane Alton auf die Rathaus-Mehrheit.

Der Grund: „Die Probebohrungen für die Variante Z der S18 durch das Ried wurde ohne genauere Prüfung genehmigt“.

Seit Jahrzehnten beschäftigt das Thema S18 die Diskussionen um eine Schnellstraße Richtung Schweiz. Zwei Varianten - Z und CP - wurden in den letzten Jahren erarbeitet, präferiert wird von den meisten Befürwortern und der Marktgemeinde die Variante Z, die bis zu 900 Millionen Euro kosten könnte und teilweise auch untertunnelt ist.

Um für die Machbarkeit und seriöse Kostenschätzungen auch Zahlen und Fakten zu erhalten, hat die ASFINAG als Bauherr in diesen Tagen mit den Baugrund- erkundigungen begonnen.

„Was harmlos klingt, sind in Wirklichkeit umfangreiche Eingriffe in die Naturräume“

, sagt Alton. Eines der Beispiele: Der Flächenbedarf bei Tiefenbohrungen beträgt bis zu 300 Quadratmetern sowie jene Flächen, die mit schwerem Baugerät für die Zufahrten genutzt werden.

Geplant sind 170 Bohrungen in eine Tiefe von bis zu 100 Meter, 140 Rammsondierungen sowie 90 Drucksondierungen und mehr als 100 Baggerschürfungen - die teilweise in den Schutzgebieten durchgeführt werden. 18 dieser Bohrpunkte befinden sich auf Grundstücken der Stadt Dornbirn. „Eine genaue Betrachtung der Bohrpunkte ist nicht erfolgt und wurden durch den Stadtrat mit VP-Mehrheit beschlosssen“, kritisiert die Umweltstadträtin.

„Im Naturschutzgutachten der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn wurden sehr umfangreiche Auflagen formuliert, im Ergebnis wird es bei dieser Prüfung aber zu Konflikten mit Wildtieren und Beeinträchtigungen geben. Diese können wir uns aber nicht leisten, wenn unsere Schutzgüter dabei verschwinden“.

Den Bau der S18 lehnen Dornbirns Grüne ab, der Baugrunderhebung wollen sie - wenn kein Schaden angerichtet wird - aber nicht im Weg stehen. „Die Untersuchung wird zeigen, dass ein solches Bauwerk nicht errichtet werden kann ohne sehr massive Eingriffe“.

Die Entscheidung, wie diese Trasse gebaut werden könnte, soll 2020 fallen - möglicher Baubeginn könnte 2024 sein. Bis die Schnellverbindung in Richtung Schweiz befahrbar sein wird, ist nicht klar und hängt vor allem von der Variante ab.

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