Bilder, Töne, Worte

27. April 2024
19:00 Uhr
Pfarrkirche, Imsterberg

Der Barockbildhauer Johann Schnegg (1724 bis 1784) feiert heuer sein 300-Jahr-Jubiläum. Er wurde zwar in Imsterberg geboren und starb in Arzl im Pitztal, hat aber den Großteil seiner Arbeiten im Ausland, vor allem in Deutschland, gemacht. Deshalb ist er in unseren Breitengraden nicht so bekannt. Seine Nachkommen planen deshalb gemeinsam mit Künstler, Fotograf und Buchautor Willi Pechtl für heuer einige Aktionen.

Auftakt ist bereits am Freitag, 26. April 2024, um 19 Uhr in der Pfarrkirche Arzl im Pitztal, und einen Tag später, am Samstag, 27.04.2024, ebenfalls um 19 Uhr in der Pfarrkirche Imsterberg: unter dem Titel „Bilder, Töne, Worte“ wird das Lebenswerk Johann Schneggs umrissen mit Musik, Projektionen un vielem mehr, man darf gespannt sein! Die Ausstellung im Museum im Ballhaus in Imst ist für den 21. Juni 2024 geplant, außerdem finden zwei Exkursionen zu den Kirchen in Obsaurs/St. Jakob a. A. sowie zu jenen in Ranggen/Götzens statt.
Johann Schnegg (geb. am 27.05.1724 in Imsterberg, gestorben am 19.11.1784 in Arzl im Pitztal) zog schon in sehr frühen Jahren von Imsterberg nach Deutschland, wurde als Hofbildhauer an den Hof von Markgraf Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth (1711-1763) berufen, stieg dort bis zum Akademieprofessor auf und leitete die dortige Bildhauerklasse. Als seine Frau starb, floh er mit seinen zwei Kindern und ausgehöhlten Holzstatuen, in denen er das gesparte Geld versteckte, zurück in die Heimat und ließ sich bei Verwandten in Arzl im Pitztal nieder (in dem Haus sind meine Geschwister und ich zur Welt gekommen).

Biografie Johann Schnegg

Er schuf unglaublich schöne Werke, darunter auch den Kampf des Erzengels Michael gegen Luzifer, eine knapp 70 cm große Elfenbein-Ebenholz-Kombinationsfigur, die heute im kunsthistorischen Museum in Wien zu bewundern ist. Er schmückte zahlreiche Kirchen mit seinen Figuren, unter anderem jene in Ranggen und Götzens, St. Jakob am Arlberg, Obsaurs, Imsterberg und Arzl. Für letztere spendierte er nicht nur die fast lebensgroße Weihnachtskrippe, sondern auch den berühmten Grablieger. Seine Werke sind aber auch jenseits der Landesgrenzen zu bewundern: in Ansbach, Wiblingen und Gößweinstein ebenso wie in Bozen-Muri, Klosterneuburg und und und. In unserer Region noch vorhanden sind außerdem zahlreiche Krippen und Kruzifixe aus Schneggs Hand.

Neben der Ausstellung (geplanter Auftakt ist am 21.06.2024, Laufzeit bis November 2024) im Museum im Ballhaus in Imst, wollen wir auch einen umfassenden und sehr ansprechenden (deshalb auch recht kostspieligen) Ausstellungskatalog herausbringen, der etwas Licht in das Leben dieses Ausnahmekünstlers bringt. Wir konnten zwei namhafte Historiker gewinnen, für uns zu schreiben: Dr. Gert Ammann, ehemaliger Direktor des Ferdinandeums in Innsbruck, und Univ.-Prof. Dr. Stefan Ehrenpreis von der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck.

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