OETZ. Im Rahmen der Ausstellung "Ötztaler Gletscher" im Turmmuseum Oetz gibt es ein abwechslungsreiches Begleitprogramm. Nächster Höhepunkt ist der Vortrag Dr. Franz Jägers zur Wahrnehmungsgeschichte des Vernagtferners und seiner Gefahren am 15. September um 19 Uhr.
Der Vernagtferner ist mit Sicherheit einer der interessantesten Gletscher der Region, spielte er doch für die Kulturgeschichte des Ötztales, und darüber hinaus für die Wissenschaft und nicht zuletzt den Tourismus eine wichtige Rolle. Dr. Franz Jäger hat sich für den den neuen Band der Ötztaler Museen mit Titel "Ötztaler Gletscher. Katastrophen, Klimawandel, Kunst" mit der Wahrnehmung des Vernagtferners und der Gletscherseeausbrüche, die er verursachte, aus Sicht der Menschen befasst.
In einem kurzweiligen Vortrag berichtet der Jurist und Ethnologe Franz Jäger von technischen Überlegungen rund um Naturgefahren im Laufe der Zeit, wie es dazu kam, dass religiösen Prozessionen zur Gletscherzunge unternommen wurden, und wie die straftheologischen Interpretationen des immer wieder rasch vorstoßenden Gletscher-Phänomens zu bewerten sind. Diese sind nicht nur aus dem Ötztal bekannt, wie beipielsweise die Sage "Tanneneh" verdeutlicht, sondern sind als Blümlisalp- oder Übergossene-Alm-Motiv im gesamten Alpenraum in dieser Zeit zu finden.
Die Veranstaltung findet im Turmmuseum Oetz, im Dachgeschoss der Ausstellungsräume statt. Der Eintritt ist frei, Spenden erbeten.
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