LESUNG MIT MUSIK — Granteln, sudern, Leut’ ausrichten – das kann wohl niemand so gut wie die Wiener.
Man hat in der österreichischen Bundeshauptstadt eben schon eine gewisse Übung im „Sich beschweren“ wie Stefan Frankes Buch „Ein bisserl schimpfen, ein bisserl räsonieren“ (Carl Ueberreuter Verlag) zeigt, denn schon vor mehr als hundert Jahren echauffierte man sich in Wien gerne über diverse Missstände und Ärgernisse.
Das Buch – eine Sammlung von Leser- bzw. Beschwerdebriefen, die Anfang des 20. Jahrhunderts in der Wochenzeitung „Wiener Hausfrau“ veröffentlicht wurden – lässt das Wiener Bürgertum von damals über Alltägliches Dampf ablassen: Hunde, die im Restaurant über den Tisch laufen, wild knutschende Liebespärchen in der Elektrischen, tuschelnde Sitznachbarn im Konzert etc. Diese und ähnliche Ärgernisse gaben in den Jahren 1909 bis 1915 Anlass, sich in den damals üblichen blumigen Worten an die Zeitung zu wenden, denn „am Ende nutzt es doch etwas, wenn recht viele über eine und dieselbe Sache schimpfen“, wie eine anonyme Schreiberin eines solchen Leserbriefes meint.
Für seine Lesung in der Stadtbücherei Gerasdorf hat Stefan Franke die alten Zeitungen auch nach spannenden Berichten über Gerasdorf durchfortet – und wurde fündig. „Ich lese gerne historische Texte über die Ortschaft, in der ich gerade zu Gast bin. Das verleiht der Lesungen eine besondere Note und bringt das Publikum oft ins Gespräch über alte Zeiten“, freut sich Stefan Franke.
An der Gitarre unterhält Helmuth Martin Wolf.
14.6.2025 Stadtbücherei Gerasdorf bei Wien
Beginn: 19 Uhr (Einlass 18:45)
Eintritt frei
Platzreservierung (empfohlen) werden gerne unter stadtbuecherei@gerasdorf-wien.gv.at entgegengenommen. Abendeinlass ohne bestätigte Platzreservierung nur nach Verfügbarkeit.
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