Giftiger Baum "ermordet"
(up). 50 Jahre lang stand die Eibe im Protteser Schulhof – jetzt wurde sie geschlägert, denn Eiben sind giftig. Und sofort werden kritische Stimmen laut: „Die Nadeln und Zweige sind giftig. Aber wer isst schon Zweige?“, fragt ein Protteser verärgert. Seit Jahren habe es keinen einzigen „Vergiftungsfall“ im Schulhof gegeben, Eiben stehen außerdem unter Naturschutz, die Aktion sei reine Hysterie.
Bürgermeisterin Christa Eichinger legt die Gründe für ihre Entscheidung deutlich vor: „Wir haben die Schlägerung nach Intervention des Schul- und Kindergartenausschusses beschlossen.“ Im Ausschuss sitzt u.a. ein Biologie-Professor. Außerdem hat sich Eichinger selbst über die Gefährlichkeit des Eibengiftes informiert. Demgemäß ist die Eibe heuer in Deutschland „Giftpflanze des Jahres“. Darüber hinaus holte Eichinger den Rat eines Experten ein, der ebenfalls bestätigte: „Der Baum hat in einem Schulhof nichts verloren.“
Für die Ortschefin hat die Sicherheit der Kinder Priorität: „Ich will nicht erst handeln, wenn etwas passiert ist.“ Nicht zuletzt durch ihren Beruf als Landwirtin liegt Eichinger der Baumbestand der Gemeinde am Herzen. Es wurde eine Firma beauftragt, neben der naheliegenden Bäckerei heimische Bäume wie Rotahorn zu pflanzen.
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