Ochse Lothar gibt die Richtung vor

Eva Scheinost marschiert quer durch Europa - mit Ochs und Hund

ADERKLAA. Seit Wochen ist das Dreiergespann unterwegs: Eva Scheinost, Ochse Lothar und Hund Piz. Im Dreiländereck Slowenien/Ungarn/Österreich starteten sie Anfang Mai. Ihr Ziel: irgenwo im Westen. Mittlerweile sind sie eher im Norden gelandet, schuld daran ist Ochse Lothar. "Er geht nicht so gern über die Berge, daher der Umweg", erklärt die Passauerin. Sie wandert, um den Kopf freizubekommen. "Mit Lothar und Piz bin ich allein unterwegs und doch nicht ganz allein."
Die ausgebildete Bildhauerin liebt Natur und Tiere, arbeitet schon seit Jahren in der Landwirtschaft. Und immer wieder packt sie die Wanderlust. Beim ersten Mal war sie noch ohne Zugtier unterwegs. "Ich habe Pferde nicht so gern, also habe ich Lothar gekauft", erklärt Eva Scheinost ihr ungewöhnliches Transporttier. Mit dem stattlichen Ochsen, der den Karren zieht, wird der Weg ein wenig leichter, dauert aber auch länger. "Pro Tag sind wir sechs Stunden unterwegs, mehr als 15 Kilometer pro Tag schaffen wir nicht", sagt die junge Frau.
Dann sucht sie eine Wiese, auf der der Ochse weiden und sie ihr Zelt aufbauen darf. "Am Anfang unserer Reise hat Lothar abgenommen, er war es gewohnt, den ganzen Tag fressen zu können. Jetzt stopft er sich, wenn wir Pause machen so richtig voll und kommt wieder auf seine 850 Kilo", lacht Scheinost.
In Aderklaa ist das Trio nicht zuletzt wegen seiner permanenten Suche nach einem Hufschmied gelandet. Lothars Klauen müssen regelmäßig beschlagen werden. Eine Technik, die nur alte Hufschmiede beherrschen, auch das dazu notwendige Material ist Mangelware. Unterstützung nimmt Scheinost gerne unter 0681/83143743 entgegen.
Ulrike Potmesil