Hochwasserschutz
War das Jahrhundert-Hochwasser 2013 diesmal nur mehr ein sechsjähriges?

2013 - Radbrücke in Richtung Schloß Hof, Damm hält - noch | Foto: ORF
  • 2013 - Radbrücke in Richtung Schloß Hof, Damm hält - noch
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Schneeschmelze - 
ist Hochwasserschutz ein Segen für alle
oder beißen den Letzten dann doch die Hunde?
 
Der Marchschutzdamm wurde ausgelegt für ein "Jahrhunderthochwasser mit zusätzlicher Reserve von 70 cm"
und die meisten von uns fühlen sich durch die erneuerten Dämme weitgehend geschützt. 

ABER:

  • Von der zusätzlichen "Reserve" wurden 2013 in Marchegg schon 18 cm beansprucht! 
  • Der obere Donauabschnitt ( Machland und Wachau) wird  mit jeder weiteren Projektumsetzung besser geschützt. 
  • Im Eferdinger Becken ist der projektierte Hochwasserschutz noch weit großflächiger, die Donau verliert damit immer mehr und größere Ausbreitungsflächen und der Durchzug der Hochwasserwelle durch OÖ und NÖ beschleunigt sich, wodurch die höchsten Pegelstände an der Marchmündung früher eintreten, länger andauern und voraussichtlich auch höher ansteigen. 


Ein löchriger Schlauch transportiert weniger Wasser.
Wenn man die Löcher jedoch nach und nach verschließt,
läuft das Wasser schneller und in der gesamten Menge durch.

Die Broschüre der NÖ Landesregierung
„N
iederösterreich sagt Danke – 500 Hochwasserschutzprojekte seit 2002“ gibt einen Überblick über die Maßnahmen, die in NÖ seit 2002 zum Schutz vor Überflutungen gesetzt wurden.
In der Broschüre "Hochwasserschutzmaßnahmen" wird festgehalten:

Durch den Wasserrückhalt in natürlichen Überflutungsflächen kann die Hochwasserspitze reduziert und die HW-Welle verzögert werden.

Nur lineare, technische Hochwasserschutzmaßnahmen entlang des Flussbetts führen jedoch vielfach zur Verschärfung der Gefahr für die Unterlieger.

klarer ausgedrückt: alles Wasser, das die Donau jetzt schneller nach unten verfrachtet, kann stromabwärts zu höheren Wasserständen führen,
die als Rückstau auch die March hinauf wirksam werden und die Reserven bei der Dammhöhe im südöstlichen Marchfeld weitgehend aufbrauchen könnten.

Als Indiz dazu:

  • Die höchsten Wasserstände waren 2013 westlich von Wien noch geringer als 2002, ab Korneuburg ostwärts jedoch überschritten sie die Werte aus 2002 und lagen .z.B. bei Wildungsmauer sogar 18 cm höher. Auch der March-Pegelstand  in Marchegg war bereits um 15 cm höher als im Jahr 2002. 

Eine Frage dazu an die diversen Projektgruppen für Hochwasserschutz wäre:

Wieviel Ausbreitungsfläche wurde durch umgesetzte Projekte seit 2013 an der Donau incl. dem 1000-jährigen HW-Schutz von Bratislava bereits abgeschnitten? -
oder wurde samt dem Eferdinger Becken schon in Projekten zur Umsetzung freigegeben?
Und wie würde sich das tatsächlich und ungeschönt an den Pegelständen Hainburg und Marchegg vergleichend zur Masse der Hochwasserwelle des Ereignisses 2013 auswirken?

Die March selbst führte beim Ereignis 2013 gerade mal Mittelwasser mit 200 Kubikmeter je Sekunde - gemessen bei Hohenau - der Rückstau aus der Donau reichte ja bereits weit über den Pegel Angern hinaus.
Zusätzliche 500 Kubikmeter (was einem einem mittleren, 8-jährigen Marchhochwasser entsprechen würde) könnten - gleichzeitig auflaufend -möglicherweise schon die restliche Dammreserve beanspruchen.

Zum Glück sind derartige March- und Donau Hochwässer bei uns bisher noch nie gemeinsam bzw. wirklich gleichzeitig aufgetreten.

Die Auswirkung der Schneeschmelze führt - auch bei der derzeitigen Rekord-Schneehöhe - an und für sich nicht sofort zu einem Katastrophenereignis. Das kann aber dann eintreten wenn sie durch intensive Regenfälle bei hohen Temperaturen großflächig beschleunigt wird. (wie z.B. beim Marchhochwasser im April 2006)

In diesem Zusammenhang bleibt noch zu hoffen, dass die erforderlichen Schutzmaßnahmen wirklich grenzüberschreitend koordiniert werden und die tschechischen Stauseen von March und Thaya schon rechtzeitig vor dem Hochwasserscheitel abgelassen werden, um die Hochwasserwelle in NÖ nicht zusätzlich zu erhöhen!

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