Roadshows, Ausstellungen, Konzerte
Weinviertelfestival 2022 und seine Highlights

- Ein Kistl und ein Künstler: Hannes Vogler in Denkerpose.
- Foto: H. Vogler
- hochgeladen von Ulrike Potmesil
WEINVIERTEL. Das Wichtigste zuerst: 2022 wird sich Österreich verändern und schuld daran ist das Weinviertelfestival. Bald schon wird nämlich das zehnte Bundesland ausgerufen, das "Kistlreich".
Soweit ist schon mal klar, dass nicht jedes der 60 ausgewählten Festivalprojekte bierernst zu nehmen ist. Die Künstlergruppe, die gerade mittendrin in der Ausarbeitung von "Kistlreich" steckt, hat jedenfalls schon im Vorfeld jede Menge Spaß. "Niederösterreich ist das Kernland Österreichs, aber alle wissen: Das Weinviertel ist der Kern dieses Kernlandes", behauptet das Künstlerkollektiv, bestehend aus der "Beerenwerten Gesellschaft" mit Sissy Mayer, Hannes Schinko, Hanni und Peter Dollack, dem Tullner Fotografen Rainer Friedl, dem Groß-Enzersdorfer Lehrer, Autor und Kabarettisten Hannes Vogler sowie dem Künstler und Lehrer Karlheinz Vinkov aus St. Peter/Au.
"Die Idee dazu kam uns bei einem Spaziergang in den Donau-Auen", erzählt Peter Dollack. Das Kistl erschien dem Künstlerkollektiv als Ikone, immerhin sei das Land reich an Kisten: Zwiebelkiste und Erdäpfelkiste, Kisten für Weinflaschen. Und nicht umsonst spricht man vom Bett als „Kiste“ und von „Beziehungskisten“.
Das gesamte "politische Programm" wird während des Sommers 2022 in Form einer Roadshow an fünf Stationen gezeigt: "Ich schreibe gerade das Libretto", teilt Hannes Vogler mit. Die Kistlreicher Verfassung wird als Gesamtkunstwerk auf der Bühne präsentiert, Musik und Erzählungen werden mit bildender Kunst verknüpft.
Open-Air
Viertelsmanagerin Elisabeth Schiller von der Kulturvernetzung NÖ, verspricht einige Highlights für das kommende Jahr. "170 Projekte wurden eingereicht, 60 davon hat eine Fachjury ausgewählt."
Vom 13. Mai bis 14. August werden an etlichen Standorten Kunst- und Kulturprojekte verwirklicht, die sich mit dem Motto "'Weitwinkel" befassen. Es wird originell und experimentierfreudig - vom schrulligen One-Man-Projekt bis zur Großveranstaltung. Ein paar Beispiele: "Lichtzeichen -100 Kirchen im Weinviertel" werden in der Nacht, mit rotem Licht bestrahlt, "Silosophie" gestaltet einen Engelhartstettner Wolkenkratzer zum Kunstwerk und am Leiser Berg wird eine Outdoor-Fotogalerie mit 70 Werken zu sehen sein. "Das ist die Weinviertler Version des berühmten Fotofestivals in der Bretagne", zwinkert Schiller.
Für Musikfreunde gibt's querbeet aus allen Sparten Programm, so zum Beispiel das Mondscheinkonzert am Zellerndorfer See und die Premiere des "Lagerfeuermanns". "Vieles findet diesmal im Freien statt, das ist wohl der Pandemie geschuldet, aber auch dem Thema Weitwinkel", meint Schiller.
Konzept mit weitreichenden Folgen
Weitwinkel erweitert das Sichtfeld. Entsprechend großzügig sind die Pläne der "Kistlreichspräsidenten". Geplant sind die Landesfluglinie Kistian Airlines, mit tollkühnen Männern in fliegenden Kisten, und das Skigebiet Monte Kisto über den Staatzer Klippen. Über die weitreichenden Folgen scheut man sich nicht, zu sprechen: Die übrigen Landesviertel brauchen neue Namen, etwa das Walddrittel.


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