Hausbau mit schiefer Optik
ZISTERSDORF. Politiker, Unternehmer und "einfache" Bürger der Stadt sind verärgert. "In ihrer Funktion als Wirtschaftsstadträtin ist diese Vorgehensweise untragbar", findet VP-Finanzstadtrat Peter Hanzlovic klare Worte zum Hausbau von Monika Poyss.
Die Unternehmerin hat vor einiger Zeit am Zistersdorfer Bauamt Erkundigungen eingeholt, sie wollte am Firmenstandort der Tischlerei Poyss, der auf einer als Bauland Industriegebiet gewidmeten Fläche liegt, ein Wohnhaus errichten. "Ich habe ihr damals gesagt, diesen Bauplan unterschreibe ich nicht", nimmt ÖVP-Bürgermeister Wolfgang Peischl dazu Stellung. Denn laut Raumordnungsgesetz darf im Industriegebiet kein Wohnhaus errichtet werden.
Die Stadträtin baut jetzt trotzdem. Allerdings kein Privathaus sondern ein Musterhaus. "Das ist auch bewilligt worden", bestätigt Peischl und bestreitet zugleich Gerüchte, wonach die Politikerin ohne gültigen Bescheid mit dem Hausbau begonnen haben soll.
Peter Hanzlovic hat dennoch Zweifel: "Ich frage mich, warum man in einem Musterhaus eine Doppelgarage sowie WC und fließendes Wasser in jeder Etage braucht." Er befürchtet, dass Monika Poyss sich trotzdem am Meldeamt unter der neuen Adresse registrieren werde. "Für sie als Stadträtin und für die ÖVP wäre das ein politisches Debakel", warnt er.
Stadträtin Monika Poyss bezeichnet die Anfrage der Bezirksblätter nach der Baubewilligung als "indiskret" und gibt aus diesem Grund keine weitere Stellungnahme dazu ab.
Ulrike Potmesil
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