Familienunternehmen schließt
Game over für Spielwaren Kröll in Gänserndorf
- Renate und Erich Kröll schließen das Spielwarengeschäft Ende Juni.
- Foto: Potmesil
- hochgeladen von Ulrike Potmesil
GÄNSERNDORF. "Die Pandemie ist nicht der Grund, aber sie hat uns die Entscheidung leicht gemacht." Das Unternehmerehepaar Renate und Erich Kröll wird das Spielzeuggeschäft, das es 28 Jahre lang in Gänserndorf geführt hat, im Juni schließen.
Erich Kröll listet vier Faktoren auf, die den Entschluss getragen hatten: "Die Konkurrenz wird immer größer, neben dem Internethandel konkurrieren wir auch mit branchenfremden Unternehmen wie Lebensmittelgeschäfte und Drogerien, die zusätzlich Spielzeugsortimente führen." Durch die Pandemie seine zwei Jahre in Folge vier wichtige Saisonen ausgefallen, zudem kämpfe man seit Sommer 2021 mit Lieferschwierigkeiten und enormen Preissteigerungen der Hersteller. Und schließlich seine viele Kunden auf Online-Bestellungen umgestiegen.
Online auf www.spielwaren-kroell.at
Den Online-Handel will Kröll in reduzierter Form weiter betreiben. "Wir werden ausgewählte Markenprodukte, Nischenprodukte und hochwertige Ware anbieten", teilt er mit.
Begonnen hat das Ehepaar 1988 mit einem Geschäft in Strasshof. "Ich habe ursprünglich ein Elektrogeschäft eröffnet, die Spielwaren waren das zweite Standbein", erzählt der gelernte Industriekaufmann, der seit vielen Jahren als technischer Einkäufer arbeitet. Das Geschäft lief hervorragend. "Anfang der 90er-Jahre waren wir mit Spieleverleih erfolgreich und sogar Nintendo Marktführer." 1994 übersiedelte das Geschäft in die Gänserndorfer Bahnstraße, die Geschäftsfläche wurde 2001 auf 230 Quadratmeter erweitert.
Erich und Renate Kröll danken ihren langjährigen Kunden. Bis 4. Juni bleiben die regulären Öffnungszeiten, danach wird bis Ende Juni auf drei Tage reduziert. Und dann. "Wir hatten nie mehr als sieben Tage Urlaub gemacht, jetzt wollen wir noch einige Orte in Europa kennenlernen und wir werden für unser Enkelkind Zeit haben", freuen sich die beiden.
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