2.210 nagelneue Quadratmeter für zwei Giraffen

- hochgeladen von Christine Bazalka
Das historische Giraffenhaus des Tiergartens Schönbrunn wurde restauriert und ist nun wieder bewohnt. Eröffnet wurde die neue Anlage von Reinhold Mitterlehner - seine letzte Amtshandlung vor seinem Rücktritt.
HIETZING. Die große klangliche Nähe zwischen Giraffen und Affen - konkret dass ein Giraffenpark eine willkommene Abwechslung zum täglichen Affenzirkus sei - war Ex-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) heute Vormittag noch einen Scherz wert. Was wohl kaum einer der Umstehenden wusste: Es war bereits eine distanzierte Bewertung seines Arbeitsumfelds, denn Mittlerlehner hatte bereits am Vorabend beschlossen, von allen Ämtern zurückzutreten. Mittwochmittag, drei Stunden nach dem Termin in Schönbrunn, teilte er seine Entscheidung dann auch der Öffentlichkeit mit.
Am Vormittag ging es aber eigentlich nicht um Affen und auch nur am Rande um den Noch-Vizekanzler, die Hauptpersonen waren zwei 3,50 Meter hohe Teenager mit kokettem Augenaufschlag und deren neues Zuhause: Die Giraffen Fleur und Sophie sind die ersten Bewohnerinnen des frisch renovieren Giraffenparks.
Tiergartendirektorin Dagmar Schratter mit Bald-Ex-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (l.) und Ex-Kanzler und Tiergarten-Aufsichtsrat Wolfgang Schüssel. (Foto: Daniel Zupanc)
Zweieinhalb Jahre wurde das historische Gehege, das aus dem Jahr 1828 stammt, umgebaut. Um 7 Millionen Euro entstand ein vergrößerter und artgerechterer Innenbereich mit Wintergarten, und auch das Außengehege wurde vergrößert. Neu ist die Galerie rund um den Innenbereich, von der aus man den Giraffen künftig auf Augenhöhe begegnen kann - zumindest wenn sie ausgewachsen sind, denn Fleur und Sophie sind dafür noch ein bisschen zu klein.
Fleur und Sophie sind zwei zweijährige Netzgiraffen aus dem Zoo Rotterdam, die Neuzugänge des Tiergartens sind. Sie sind vor drei Wochen nach Schönbrunn gekommen und zeigen sich von dem Trubel, der anlässlich der Eröffnung um sie herrscht, gänzlich unbeeindruckt. Gemächlich kauen sie an den Blättern, die im Gehege für sie aufgehängt wurden. Die "alteingesessenen" Schönbrunner Giraffen kehren aus ihrem Ausweichquartier vorerst nicht zurück, weil dem betagten Bullen Kimbar kein Umzug mehr zugemutet werden soll.
Zur Sache:
Das historische Giraffenhauswurde von allen Zubauten befreit und in seiner ursprünglichen Form restauriert. Die Mittel stammen vom Wirtschaftsministerium (5,1 Millionen) und vom Tiergarten Schönbrunn (1,9 Millionen Euro). An der Rückseite des Hauses wurde ein großer, lichtdurchfluteter Wintergarten angebaut. Damit steht den Giraffen nun eine 440 Quadratmeter große Innenanlage zur Verfügung. Die Besuchergalerie ist über eine Stiege und barrierefrei mit einem Aufzug erschlossen. Auch die Außenanlage wurde vergrößert. Auf 1770 Quadratmetern finden die Giraffen Wiesenbereiche, eine Wasserstelle, Sandplätze zum Ruhen und diverse Futterstellen vor.
Auch das ehemalige Sumpfvogelhaus, das sich neben dem historischen Giraffenhaus befand, wurde abgerissen und formgleich neu aufgebaut. Es ist nun ein Ostafrikahaus und zeigt kleinere Tierarten aus dem Lebensraum der Giraffen: Zwergmangusten und Decken-Tokos, sowie Südliche Hornraben, die die Außenanlage der Giraffen mitbewohnen werden.



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