Zwei Tore, ein Ball: Rugby – aber unter Wasser
Unterwasser-Rugby ist ein Sprintsport in drei Dimensionen. Wer nicht gern rauft, ist hier falsch.
WIEN. Für Unterwasser-Rugby gibt es drei Voraussetzungen: Man muss gerne im Wasser sein, Mannschaftssport mögen und gerne raufen. "Ohne diese Aspekte macht einem der Sport nur wenig Spaß", meint Jan Kindermann, sportlicher Leiter des Unterwasser-Rugby-Clubs Wien (UWRC).
Das Prinzip ist dem Fußball ähnlich: Es gibt zwei Tore, einen Ball und zwölf Spieler. Die Aufteilung bei den Spielen ist sechs gegen sechs. Der größte Unterschied sind die fünf Meter Tiefe. "Ich finde, das macht den Sport so interessant, man spielt in drei Dimensionen", meint Rugby-Spielerin Sabrina Scheuer.
Kontakt gibt es nur zwischen dem Ballbesitzer und den Verteidigern, hat man keinen Ball, wird man nicht angegriffen. Natürlich kommt die Frage auf: Wie passt man einen Plastikball unter Wasser? Der Clou ist ziemlich einfach: Der Ball ist mit Salzwasser gefüllt, der ihn schwerer macht. Pässe sind trotzdem nur über kurze Distanzen möglich.
Kaum schwere Verletzungen
Der Sport ist nichts für schwache Nerven. Denn hier wird extrem schnell auf Vollkontakt gespielt. "Blaue Flecken hat man sicher nach fast jedem Training. Der Sport ist aber extrem schonend für die Gelenke und Brüche gibt es fast nie", meint Kindermann. Wassersportarten sind generell sehr gut für die Gelenke, deswegen ist die Rugby-Karriere erst spät zu Ende. "Erst nach sechs Jahren aktivem Training konnte ich es mit unserem besten Spieler aufnehmen und da war er schon 53", lacht Kindermann. Trotzdem ist der Sport einsteigerfreundlich. Schon nach kurzer Zeit kann man in den diversen Ligen mit den Großen spielen. Außerdem gibt es für die Damen bei den meisten Turnieren ein Spielrecht in den Herrenmatches.
Schutzausrüstung ist kaum vorhanden. Ähnlich dem Wasserball, gibt es Schutzhauben für das Trommelfell. Schnell wird der Sport durch die Flossen. Ein Schnorchel mit Brille ist das letzte Stück das, neben einer Badehose oder einem Badeanzug, vorschriftsmäßg getragen werden muss. Sonst gibt es keine Schutzpflicht, man darf aber die Ausrüstung etwa durch einen Tiefschutz oder einen Dress erweitern.
Der UWRC Wien sucht laufend Spieler. Wer sich gerne spielerisch im Wasser fit hält, kann jederzeit kostenlos bei einem Training schnuppern. Für Zuschauer ist die Situation eher schwierig. Denn auch sie müssen für das Spiel unter Wasser. So erlebt man das Spiel dafür hautnah.
Alle Informationen gibt es unter wien.uwr.at
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.