Entehrung für Dollfuß-Grab?

- Bezirksrat Johannes Stöckler stört die Tatsache, dass Engelbert Dollfuß ein Ehrengrab hat.
- hochgeladen von Maria-Theresia Klenner
Der Hietzinger Friedhof kann mit einer A-Promi-“Belegschaft“ aufwarten: Gustav Klimt ruht in einem der 111 Ehrengräber neben Katharina Schratt und Ernst Marischka. Auch der umstrittenste Bundeskanzler, den unser Land je hatte, ist an der Maxingstraße beerdigt – ehrenhaft.
„Kurz nach meiner Angelobung als Bezirksrat wurde ich von einem Mitbürger darauf aufmerksam gemacht, dass Dollfuß, der den austrofaschistischen Ständestaat aufgebaut hat, ein Ehrengrab hat“, berichtet der grüne Bezirksrat Johannes Stöckler beim bz-Lokalaugenschein auf dem Hietzinger Friedhof. „Ich war darüber entsetzt und beantragte eine Prüfung in der Bezirksvertretung über die Möglichkeit einer Aufhebung dieses Status.“
Mit diesem Antrag brachte der Politiker einen Stein ins Rollen. Dass Dollfuß, der diktatorisch regiert hat, in einem „ehrenhalber gewidmeten Grab“ liegt und daher die Stadt Wien für die Miete der Ruhestätte aufkommt, scheidet die Geister – immerhin ist der ehemalige Kanzler im Kampf gegen die Nationalsozialisten ermordet worden.
Ein heikles Problem also, dass jedoch nicht bezirksintern gelöst werden kann. „Die Bezirksvertretung hat in der Zuerkennung von Ehrengräbern sowie in der eventuellen Aberkennung keinerlei Kompetenz“, erklärt Bezirksvorsteher Heinz Gerstbach gegenüber der bz. „Die endgültige Entscheidung erfolgt ausschließlich durch den Bürgermeister nach Vorbereitung durch die MA 7 – Kultur.“
Dort hält man sich jedoch bedeckt. „Die Kulturabteilung wird bei strittigen Fragen Ehrengräber betreffend eine zeithistorische Expertise einholen und danach entscheiden, wie damit umzugehen ist“, erklärt Mediensprecherin Gerlinde Riedl die weitere Vorgangsweise.
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