Landtagswahl 2023
Alle Ergebnisse aus dem Bezirk Hollabrunn
BEZIRK. Die NÖ-Landtagswahl ist geschlagen - und es gibt klare Gewinner und klare Verlierer. Alle Gemeindeergebnisse und wichtige Infos gibt es hier.
Wichtiger Hinweis: Bei dieser Grafik handelt es sich um bereits ausgezählte Stimmen. Es ist keine Hochrechnung auf das Gesamtergebnis. Sobald Gemeinden ausgezählt sind, werden die Stimmen aktualisiert. Jeweils aktuelle Hochrechnungen am Wahltag finden Sie hier: WAHL23 auf MeinBezirk.at.
VP verliert Mehrheit im Bezirk
Die Volkspartei verliert landesweit einige Stimmen und fällt im Bezirk unter die 50 Prozent-Marke. Am stärksten verliert sie in Haugsdorf (rund -18 Prozentpunkte) - in den meisten Gemeinden sind die Verluste sogar zweistellig. Bezirksparteiobmann und Spitzenkandidat der ÖVP im Bezirk Hollabrunn Richard Hogl sagt: „Das Ergebnis im Bezirk ist nicht schön zu reden. Ich danke allen Wählern, ich danke aber auch allen Kandidaten und Funktionären für ihren Einsatz. Mein Motto war immer ''Siege mit Demut und Niederlagen mit Fassung'' zu tragen.“ Bundesthemen wie Corona, Impfung, Teuerung, Asyl und Anschuldigungen hätten laut Hogl zu einer Protestwahl geführt, Landesthemen seien bei dieser Wahl „leider nicht zur Geltung“ gekommen.
FPÖ als großer Gewinner
Gleichzeitig gewinnt die FPÖ stark dazu und liegt bei über 22 Prozent in Hollabrunn. In einigen Gemeinden (Grabern, Guntersdorf, Scharttenthal, Sitzendorf und Wullersdorf) verdoppelten die Blauen sogar ihre Stimmen. Michael Sommer, blauer Spitzenkandidat in Hollabrunn, freut sich über das starke Ergebnis und sagt dazu: „Die absolute Mehrheit in Hollabrunn ist gebrochen. Die Bevölkerung hat sich gegen Korruption, Asylchaos und Preisexplosion entschieden und für einen Preisdeckel, saubere Politik und für ein gerechtes Niederösterreich gewählt.“ Es sei für ihn eine „besondere Ehre“, dass er Hollabrunn in Zukunft im Landtag vertreten darf. Sommer dankte im gleichen Atemzug seinen Wählern und deren Vertrauen in ihn.
SPÖ verliert in einigen Gemeinden
Die SPÖ verliert rund 2,3 Prozentpunkte und liegt bei rund 17,39 Prozent im Bezirk. Auch in den roten Hochburgen Seefeld-Kadolz (von 40,3 auf 31,6) und Mailberg (von 38,89 auf 28,65 Prozent) verlieren die Sozialdemokraten einige Stimmen. In einigen Gemeinden wie Alberndorf im Pulkauthal, Göllersdorf, Haugsdorf und Ravelsbach legt die SPÖ allerdings zu. Der rote Spitzenkandidat im Bezirk, Stefan Hinterberger, ist über das maue Ergebnis der SPÖ enttäuscht: „Die gestrige Wahl war auf ganzer Linie enttäuschend. Kleiner Lichtblick: wir haben dennoch ein Ergebnis im Vergleich zu anderen Bezirken das relativ gut ist. Das haben wir nur, weil unsere Funktionäre so viel gelaufen sind. Wir sind im Bezirk schlagkräftiger geworden und zu einer Einheit geworden. Dennoch wollen wir die landesweite Niederlage nicht schön reden und müssen nun rasch analysieren wie es zu diesem enttäuschenden Ergebnis gekommen ist.“ Hinterberger gratulierte in sportlicher Manier der FPÖ als Wahlsieger.
Grüne mit leichtem Plus
Die Grünen fahren im Bezirk ein leichtes Plus ein. Grabern mit 7,43, Retz mit 9,90 und Hollabrunn mit 12,71 Prozent sind die Gemeinden, in denen die Grünen am stärksten waren. „Ich möchte mich ganz herzlich bei meinem Team im Bezirk für die große Unterstützung bedanken und bei allen Wähler:innen, die unseren Kurs für Morgen unterstützt haben“, sagt der Grünen-Spitzenkandidat Ecker. Besonders freut ihn das überdurchschnittliche Ergebnis in der Stadtgemeinde Hollabrunn. Er wolle „den Rückenwind nutzen“, um sich die nächsten fünf Jahre für bessere öffentliche Verkehrsmittel im Bezirk einzusetzen.
NEOS etablieren sich weiter
Die Pinken konnten in Göllersdorf, Hollabrunn und Ziersdorf (jeweils zwischen 6 und 6,5 Prozent) die besten Ergebnisse einfahren. „Wir freuen uns über dieses Ergebnis, weil es ein gutes Zeichen ist, dass NEOS im Land und auch im Bezirk Hollabrunn weiterwachsen. Natürlich hätten wir uns das vierte Mandat gewünscht. Wir werden aber auch mit drei Mandaten das machen, was wir am besten können: Den Regierenden auf die Finger schauen und dafür sorgen, dass wieder die Menschen im Mittelpunkt stehen, nicht die Mächtigen“, so NEOS-Spitzenkandidat Jürgen Margetich.
Ausgangslage 2018
Bei der letzten Landtagswahl 2018 gab es im Bezirk fast nur Gewinner: Die ÖVP fuhr in den 24 Gemeinden des Bezirkes ein hauchdünnes Minus von 0,07 Prozentpunkten ein, behielt aber mit satten 58,08 Prozent die absolute Mehrheit im Bezirk. Richard Hogl konnte deshalb weitere fünf Jahre im NÖ Landtag vertreten sein. Die SPÖ konnte den damaligen freien Fall stoppen und ging mit 19,66 Prozent (-0,61 Prozenzpunkte) durchs Ziel. Gestärkt ging die FPÖ aus der Wahl 2018. Sie legte 6,25 Prozentpunkte zu (auf 13,21 Prozent) und ist seitdem im Bezirk stark. Auch die Grünen freuten sich 2018 über einen Stimmenzuwachs von 0,18 Prozentpunkten auf 5,43 Prozent. Georg Ecker sitzt seitdem für die Hollabrunner Grünen im Landtag. Die NEOS erreichten bei ihrem ersten Antritt auf Anhieb 3,62 Prozent.
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