Migranten mit „Wiener Blut“

- Regisseurin Asli Kislal lebt seit vielen Jahren in Wien.
- hochgeladen von Sabine Ivankovits
Asli Kislal inszeniert mit Hubsi Kramar die „Oper-rette sich wer kann“
Den Ansporn zur „Operette in 3 Akten und 21 Unterbrechungen“ gaben HC Strache und seine FPÖ im Wahlkampf mit den ausländerfeindlichen „Wiener Blut“-Plakaten.
„Wiener Blut“ zählt zu den besonderen Schätzen des österreichischen Musikschaffens. In einer völlig neuen Interpretation – und mit dem Zusatz „Oper-rette sich wer kann“ – ist das Stück ab 17. Jänner im 3raum-anatomietheater zu sehen. Die Leitung haben die geborene Türkin Asli Kislal und Hubsi Kramar, der auch das Theater leitet, übernommen.
Steinschleudern abgeben
„Wir haben keine Regeln, wir entwickeln das Stück gemeinsam“, erzählt die Regisseurin und Theatergruppenleiterin (vom Theater- und Kulturverein „daskunst“), die in der Josefstadt zu Hause ist. Wir – das sind sie, Kramar und eine „kuschelige Migranten-Kompanie, die mit totalem Einsatz dieses Musik-Juwel so operettet, wie es keine Heimattruppe artentfremdeter schmachtfetzen und walzern könnte.“ Sicherheitshalber wird das Publikum auf der Homepage gebeten, „die Steinschleudern an der Garderobe abzugeben“ – sollte es die Truppe nicht schaffen, sich einzuschleimen und ihre Anpassungsfähigkeit und Integrationswilligkeit unter Beweis zu stellen.
„Bin keine Türkin mehr“
Asli Kislal wurde 1970 in Ankara, in der Türkei, geboren. In Istanbul studierte sie zwei Semester Internationale politische Beziehung. Für Theater interessierte sie sich bereits ab ihrem 16. Lebensjahr und spielte auch immer wieder in Schultheatergruppen. Im Jahr 1990 zog Kislal dann nach Wien und studierte Soziologie. Mittlerweile fühlt sie sich als Wienerin. „Ich bin keine Türkin mehr, ich lebe hier und befasse mich mehr mit österreichischer Politik als mit türkischer.“ Dass sie nicht in Österreich geboren ist, lässt man sie aber immer wieder spüren: „Dann fühle ich mich wie ein Geschwür und werde auch so behandelt“, ärgert sie sich in astreinem Deutsch.
Das Stück mit viel Musik ist ab 17. Jänner zu sehen.
Infos: www.3raum.or.at



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