Neunerhaus gibt ehemals Obdachlosen eine neue Chance

- Mit einem Haarschnitt ein neuer Mensch werden - das ermöglichen die Barber Angels Obdachlosen.
- hochgeladen von Yvonne Brandstetter
Im neunerhaus ist was los: Peers-Projekt und Haarschneideaktion begeistern die Margaretner.
MARGARETEN. Wenn der letzte Haarschnitt schon Jahre her ist und man sich einen neuen nicht leisten kann, dann kommen die Barber Angels zum Einsatz. Die ehrenamtlichen Frisöre zaubern obdachlosen Menschen immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. So auch beim Sommerfest des neunerhauses.
Doch nicht nur mit der Haarschneideaktion machte die Obdachlosenhilfe in Margareten auf sich aufmerksam. Ein neues Projekt steht nämlich an. Ehemalige Obdachlose sollen zu sogenannten "Peers" werden. Das bedeutet, sie helfen selbst in der Wohnungslosenhilfe mit und werden so in die Arbeitswelt eingegliedert. "Unser Wunsch ist es, dass Obdachlose nicht nur partizipieren, sondern, dass wir sie auch miteinbeziehen", erklärt eine der beiden Geschäftsführerinnen, Elisabeth Hammer.
20 Plätze — 35 Interessenten
"Dabei geht es beispielsweise um Begleitung zu Ämtern, Behörden oder einfach nur gemeinsame Gespräche." Ein Schulabschluss oder andere Formalitäten sind dafür nicht zwingend notwendig. Zwar gibt es für den Lehrgang eine Bewerbung und ein Auswahlverfahren, doch dabei werden andere Qualitäten geprüft: "Wir suchen Menschen, die Alltagsdeutsch beherrschen, selbst obdachlos waren oder sind und vor allem bereit sind, über ihre Geschichte zu reflektieren und darüber zu berichten", sagt Hammer. Für den derzeitigen Pilot-Lehrgang gibt es 20 freie Plätze — und jetzt schon über 35 Interessenten.
Wird das Projekt gut angenommen, steht eine Weiterführung im Raum.
Das Curriculum wurde von Experten der Wohnungslosenhilfe sowie dem Fonds Soziales Wien erstellt. "Wir hatten allerdings auch Workshops mit Wohnungslosen", ergänzt Hammer. "Dabei haben sie gesagt, was sie sich vorstellen und wünschen." Und wie geht es für die potentiellen Kandidaten nach Abschluss des Lehrganges weiter? "Auch das neunerhaus hat vor, ab 2020 solche Peers anzustellen", sagt die Geschäftsführerin. "Das Angebot soll Vertrauen und Hoffnung schenken." Sowohl den Angestellten, als auch den Obdachlosen. "Denn kein Experte, egal wie lange er studiert hat, kann etwas so kraftvoll vermitteln wie jemand, der es selbst erlebt hat."
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