Kommentar
Wie das Kaninchen vor der Schlange
Die Fischa-Dagnitz zwischen Haschendorf und Siegersdorf trocknet aus. Man könnte auch sagen, ein Fluss stirbt den Klima-Tod.
REGION. Die Einschläge kommen immer näher. Waren direkte Auswirkungen der Klimakatastrophe lange Zeit nur gaaaaanz weit weg – was juckts uns, wenn die Pole schmelzen, wir sind eh auf ein paar hundert Metern Seehöhe? – merkt man jetzt die Konsequenzen von Erderwärmung und Trockenheit schon am eigenen Leib. Wenn der Fluss vor der eigenen Haustür versiegt, wenn die im Frühling sonst feuchten Böden eine einzige Risse-Landschaft sind, wenn Seen einfach verschwinden. Trotzdem tut keiner (Pardon, die wenigsten), wirklich aktiv etwas. Mir scheint, als sei ein Großteil der Welt in Schockstarre. In der Fischa – und auch in der Leitha – sind die Kinder früher geschwommen, hat man mir erzählt. Wenn man jetzt in Siegersdorf steht und auf die paar Zentimeter Nass hinunterschaut, glaubt man das kaum. Früher waren hier Flora und Fauna noch intakt. Angeblich war die Fischa vor 100 Jahren auch schon mal ausgetrocknet. Die Hoffnung, dass das Wasser zurückkommt, stirbt zuletzt. Hoffentlich stirbt sie nicht.
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