Hilfe! 101 LKW in zwei Stunden
Günselsdorf, Teesdorf und Blumau. Die Hotspots wenn's um den LKW-Lärm geht. 101 Laster in zwei Stunden!
STEINFELD. Andrea Radl wohnt in der Teesdorferstraße in Günselsdorf. Vor einigen Tagen hatte sie Zeit und die Lastautos gezählt, die bei ihr vor dem Fenster vorüber "brettern"! Sie berichtet: "Es waren 51 von 9.20 bis 10.20 Uhr. Von 10.23 bis 13.30 Uhr waren es ganz genau 101. Und es werden immer mehr!"
Wie auf der Autobahn
Ähnliche Situation in der Teesdorfer Bahnstraße. Von dort meldete sich Alexandra Penz bei den BEZIRKSBLÄTTERN. "Es startet gegen 05.30 Uhr in der Früh. Es ist wie auf der Autobahn, geht dann den ganzen Tag. Teilweise bebt sogar das Haus, als würden sie im Wohnzimmer durchfahren und es werden von Tag zu Tag mehr. Ich glaube in 5 Minuten fahren sicher 3-4 LKW durch.
Keine Ortsumfahrung
Alfred Artmäuer, Bürgermeister von Günselsdorf, kennt die Problematik. "Es ist ein Wahnsinn, was sich da abspielt. Die Grube der Firma Mayer in Kottingbrunn wird geräumt und die vielen Laster fahren bei uns durch!" Laut Artmäuer droht von Mai bis November ein noch größerer Horror: "In Kottingbrunn wird dann wegen Bauarbeiten - Radwegerrichtung und Kreisverkehr - die Flugfeldstraße gesperrt. Umleitung über Leobersdorf und Günselsdorf. Da kommt noch was auf uns zu!" Eines ärgert den Ortschef. "Es gibt seit Jahrzehnten die Idee, die Pläne für eine Weiterführung der Ortsumfahrung B17. Dafür setze ich mich schon lange ein. Leider scheitert dieses Vorhaben." Artmäuers Hoffnung: "Wenn die Firma Mayer ihre Deponie in Kottingbrunn geräumt hat, wird wohl eine deutliche Entlastung spürbar sein!"
Runter vom Gaspedal
Ein weiteres Problem sind die Schnellfahrer. Artmäuer: "Viele steigen erst - von Leobersdorf kommend - direkt bei unserer Ortstafel auf die Bremse. Ich hab' bei der zuständigen Dame von der Bezirkshauptmannschaft angefragt, ob wir die Ortstafel nicht weiter vorne platzieren können.
Der Effekt wäre, die Fahrzeuge kämen mit geringerer Geschwindigkeit in den bewohnten Bereich!" Artmäuer kann es bis heute nicht glauben. "Die Beamtin hat dieses Ansinnen einfach vom Tisch gewischt. Nein und basta!" Leopoldine Koll und Othmar Luhn aus Günselsdorf: "Da rollt jeden Tag der Horror bei uns durch!" Aber nicht nur der Lärm, die Abgase und der ungesunde Feinstaub ärgern sie. "Das ist doch auch eine zunehmende Entwertung unserer Häuser!"
René Klimes, der Bürgermeister von Blumau, wünscht sich genau so wie Alfred Artmäuer den sogenannten "Quell- und Zielverkehr" vom für diese Straßen zuständigen Land Niederösterreich. Das bedeutet: Nur Laster, die etwas im Ort liefern oder abholen, oder welche, die hier angemeldet oder stationiert sind, dürfen ins Ortsgebiet fahren. Der Durchzugsverkehr wäre beendet. Ein leider wohl recht ferner Wunschtraum ...
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