Sonnenstrom
Inbetriebnahme des ersten solaren Parkplatzes in Österreich

Die Gemeinde Teesdorf hat am Dienstag mit Ihren Projektpartnern den ersten solaren Parkplatzes Österreichs in Betrieb genommen.  | Foto: Wlasak
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Sonnenstrom auf allen Wegen 
TEESDORF. Die Gemeinde Teesdorf hat am Dienstag mit Ihren Projektpartnern den ersten solaren Parkplatzes Österreichs in Betrieb genommen. Das Leuchtturmprojekt zeichnet sich dadurch aus, dass in Teesdorf die Photovoltaik (PV) direkt in die Parkfläche integriert wird, wobei hier die neuartigen PV-Elemente die bestehende Parkplatzfläche ersetzen. Auf der rund 100 m² großen Fläche wurden 780 belastbare Platio Solarpflastersteine montiert.
Die erneuerbare Sonnenstromerzeugung muss nach dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) signifikant ausgebaut werden. Mit der steigenden Urbanisierung ist der Stromverbrauch meist in dicht besiedelten Gebieten und Ballungsräumen zu finden, weshalb innovative Technologien gefordert sind. Mit dem Konzept der PV-Integration in Verkehrsflächen können bereits verdichtete Flächen (Straßen, Wege und Plätze) für die Stromerzeugung nutzbar gemacht werden. Ein wichtiges Ziel dieser Integration ist die Beibehaltung der ursprünglichen Nutzung als Weg, Platz oder Straße. Daher sollen die PV-Elemente so in bestehende Geh- und Fahrwege eingebaut werden, dass sie den Verkehrsfluss bzw. die Begeh- und Befahrbarkeit nicht beeinträchtigen.

Vom Konzept zur Umsetzung

Ausgangspunkt für dieses Projekt waren die Bachelorarbeiten zweier Studenten der FH Technikum Wien (Alexander Erber und Stefan Savic) , welche mit ihren Arbeiten die technische und wirtschaftliche Machbarkeit der beschriebenen PV-Integration im österreichischen Kontext untersucht haben. Durch die überwiegende Abendnutzung des Parkplatzes vor dem Gemeindezentrum in Teesdorf ergibt sich dich Möglichkeit in den Tagesstunden erneuerbaren Strom durch die Platio Solarpflastersteine zu erzeugen. Aufgrund der Belastbarkeit von bis zu 8 Tonnen je Fahrzeug werden die Teesdorfer*innen nicht in ihrer Parkmöglichkeit eingeschränkt.
Mit der Veröffentlichung der Förderung „Muster- und Leuchtturmprojekte Photovoltaik“ des Klima- und Energiefonds ergab sich eine optimale Gelegenheit das Projekt zu realisieren. Anfang September 2021 erhielt die Gemeinde Teesdorf die positive Förderrückmeldung des Klimafonds sowie die Bestätigung des Innovationscharakters, durch Erhalt des höchstmöglichen Innovationsbonus. Weiters wurde vom Land Niederösterreich eine außerordentliche Bedarfszuweisung für das Projekt zugesagt. Somit waren die Weichen für die Projektrealisierung vor dem Teesdorfer Gemeindezentrum gestellt und die Bauarbeiten konnten im November 2021 beginnen und wurden Anfang April 2022 vollendet.

Inbetriebnahme

Die Inbetriebnahme am 12.04.2022 erfolgte ohne Zwischenfälle und die Anlage konnte erfolgreich die ersten Kilowattstunden erneuerbaren Strom erzeugen. Am darauffolgenden Tag konnten 61,5 kWh erzeugt werden. Jährlich wird sich die Erzeugung auf rund 14.000 kWh belaufen, was in etwa dem Jahresverbrauch von 3 Haushalten entspricht.
Die Inbetriebnahme hat auch alle Projektpartner*innen, welche schon seit mehr als einem Jahr kooperieren, zum ersten Mal an einem Ort zusammengeführt. Neben den beiden Initiatoren und zuständigen für die Forschung Alexander Erber und Stefan Savic sowie deren Vorgesetzten Peter Stieger von der FH Technikum Wien waren die Gemeinde Teesdorf, vertreten durch den Bürgermeister Hans Trink, den Gemeinderat Andreas Windisch und die Amtsleiterin Heidi Windisch, anwesend. Die Planungsfirma Faboro war durch die beiden Inhaber und Geschäftsführer Egon Faiss und Benjamin Faiss und dem Vertriebsleiter Bernd Kraus vertreten. Die Modulproduzenten der Firma Platio waren durch die beiden Geschäftsführer András Sebők und Gábor Hamsik, die Marketingleiterin Helga Ruscsák und dem Vertriebsleiter Zoltan Priszler vertreten. Aus dem Errichtungsteams waren der Geschäftsführer und Inhaber der ESP (Elektrotechnik-Schrönkhammer-Patrick) Patrick Schrönkhammer und Techniker Niko Jäger sowie der zuständige Baumeister Günther Holpfer bei der Inbetriebnahme dabei.

Zukünftige Potenziale

Mit der Errichtung dieses österreichweit ersten Innovativprojekt dieser Art setzt die Gemeinde Teesdorf nicht nur Maßstäbe für Folgeprojekte, sondern ermöglicht auch weitere Untersuchungen der Integrationstechnologie. Die Machbarkeitsstudien der beiden Studenten zeigten außerdem zukunftsträchtige Potentiale von diesen PV-Technologie auf. Einerseits ermöglicht sie die Produktion von erneuerbarem Strom in Stadtgebieten – wo der Bedarf durch die zunehmende Urbanisierung ansteigt –, ohne neue Flächen zu versiegeln. Andererseits stellt sie die benötigte technische Infrastruktur bereit, um Projekte wie „Smart-Roads“ weiter voranzutreiben und zu erforschen. Zudem zeigen sich auch Möglichkeiten zur Hitzeinsel-Vermeidung, welche vor allem in urbanen Bereichen im Hochsommer auftreten. Weitere Synergiepotenziale können sich auch im Zug der Verbreitung der Technologie ergeben.
Nach Abschluss der Errichtungsphase wird, durch das Kompetenzfeld „Renewable Energy Technologies“ der FH Technikum Wien, ein umfangreiches Begleitforschungsprojekt durchgeführt. Hier sollen Themen für die sichere flächendeckende Anwendung adressiert und die erwähnten zukunftsträchtige Potentiale untersuchen werden. Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Muster- und Leuchtturmprojekte Photovoltaik“ durchgeführt.

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