Windräder: Mehrheit sagt ja
Seibersdorf startet Verhandlungen für Windpark. Gegner fürchten „Mega-Windräder“. Interessensgemeinschaft Gegenwind kritisiert mangelnde Informationen, Beeinträchtigung der Lebensqualität und befürchtet Mega-Windräder mit bis zu 180 Meter Höhe.
SEIBERSDORF, DEUTSCH BRODERSDORF. Sollen die Gemeinderäte Verhandlungen mit verschiedenen Anbietern von Windparkanlagen führen? 64,88% beantworteten diese Frage mit „Ja“, 33,36% stimmten mit „Nein“ und 1,76% der abgegebenen Stimmen waren ungültig.
„Das zeigt: die Bevölkerung ist grundsätzlich für erneuerbare Energien. 1.139 von 1.415 Berechtigten haben ihre Stimme abgegeben. Das entspricht einer Beteiligung von 80,5%“, erläuterte Ortschef Ök.-Rat. Franz Ehrenhofer (VP) das Ergebnis einer Bürgerbefragung der vergangenen Woche. Somit sei grünes Licht gegeben, damit die Gemeinde in Verhandlungen mit Anbietern von Windkraftenergieanlagen treten könne.
Konkrete Projekte gebe es noch nicht. Neben der sauberen Energie würde ein Windpark der Gemeinde auch Geld bringen, rund 9.000 Euro jährlich könnten so pro Windrad verdient werden. Ein Gebiet, das sich für die Errichtung von Windrädern unter Einhaltung der vorgeschriebenen Entfernungen etc. eignen würde, gebe es. Die Bevölkerung würde wie bisher über alle weiteren Schritte und sobald etwas Konkretes auf dem Tisch liegt, informiert.
Die Interessensgemeinschaft Gegenwind äußert sich dazu kritisch. „Ich bin nicht gegen einen Windpark, aber gegen den Standort Deutsch Brodersdorf. Generell befürworte ich Windkraftanlagen. Ich will auch keinen Atomstrom“, betont Thomas Komleitner, ein Vertreter der IG.
Protest gegen „Mega-Windräder“
„Aber: wir haben keinen geeigneten Platz dafür und es sind keine objektiven Infos gewährleistet. Ich kann nicht saubere Energie erzeugen auf Kosten der Anrainer“, so Komleitner, dessen Infos zufolge Windräder mit bis zu 180 Meter Höhe und einer Leistung von 3,4 Megawatt entstehen sollen. Dies hätte eine massive Beeinträchtigung der Lebensqualität, etwa durch Lärm, zufolge. Die Bürger seien im Unklaren gelassen worden, worüber eigentlich abgestimmt worden sei. Das Tempo der Gemeinde sei zu hoch. Rund 200 Personen würden die IG unterstützen. Eine Homepage, Unterschriftenaktionen, ein Infoabend und weitere Schritte seien geplant.
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