Schule der Zukunft: Therapieraum, Kuschelzimmer und Boxsack

"Seit den Zeiten von Maria Theresia hat sich in Österreich sehr viel verändert. Überraschend wenig getan hat sich in den vergangenen 250 Jahren bei zwei Dingen: Gefängnissen und Schulen!" Diese Aufforderung, in Sachen Schulgebäudeerneuerung neue Wege zu gehen, stammt von der Salzburger Architektin DI Ursula Spannberger, die damit in der Marktgemeinde Völs aufmerksame Zuhörer fand. Bgm. Erich Ruetz: "Wir haben beschlossen, bei der umfassenden Sanierung der Neuen Mittelschule, der Musikschule und der Bibliothek diese neuen Wege zu gehen – wir planen sozusagen die Schule der Zukunft!"

Bürgerbeteiligung

Im Rahmen einer breit angelegten Bürgerbeteiligung wurden Schüler, Eltern, Lehrer und andere Interessensvertreter seit Herbst 2013 zu ihren Ideen und Vorstellungen befragt. Koordiniert wurde der gesamte Prozess der bereits erwähnten Mediatorin und Architektin Ursula Spannberger. Der detaillierte Maßnahmenkatalog mit den ersten konkreten Ergebnissen liegt inzwischen vor.

Platz für soziale Kontakte

Der neue Schulkomples soll demnach ein offenes, dynamisches Gesicht erhalten und tirolweit Vorzeigecharakter haben. Die Schule wird künftig nicht nur als Ort der Wissensvermittlung, sonder auch als Platz für soziale Kontake verstanden. "Es gibt große Defizite, wenn es um Erholungsräumlichkeiten in der Schule geht – das gilt übrigens für Schüler genauso wie für Lehrer", so Ursula Spannberger. "Darum gilt das WC als Lieblingsrückzugsort, wenn man sich einmal kurzfristig unbeobachtet fühlen will – das kann es doch nicht sein!"

Spezialräume

Aus diesem Grund sind künftig "Spezialräume für gewisse Zwecke" vorgesehen. Konkret listet da fünfseitige Spannberger-Konzept – das übrigens unter dem Titel "schulUmbau NMS Völs" zusammengefasst ist, einen Therapieraum, Kuschelzimmer und auch einen Boxsack ebenso auf wie einen Besinnungsraum (Raum der Stille). Ebenfalls vorgesehen: Ein Turnsaal mit Musikanlage, Solarzellen am Dach, Fußbodenheizung und barrierefreie Zugänge auf allen Ebenen.

Bereiche zum Quatschen

Großer Wert wird im neuen Schulkomplex auf das Gespräch gelegt. In der großzügig gestalteten Aula werden Bereiche zum "Quatschen", ein "Chill-raum" sowie Ruheinseln und gemütliche Sitzbereiche geplant. Eine Cafeteria, Wintergarten und Trinkbrunnen sind zur gemeinsamen Nutzung von NMS, Musikschule und Bibliothek vorgesehen. Selbiges trifft auch auf die Dachterrasse zu, die sowohl für den Unterricht, als auch zum Lernen und in der Freizeit genutzt werden soll.

Vorgangsweise

Basierend auf den konkreten Vorschlägen erfolgen in den nächsten Wochen die technischen Abklärungen sowie die Ausschreibung zum Architektenwettbewerb. Das gesamte Bürgerbeteiligungsprojekt ist mit der Dorferneuerung des Landes Tirol abgestimmt und wird von dieser auch mitfinanziert, wenngleich Bgm. Erich Ruetz noch keine konkreten Zahlen nennen kann.
"Völs beschreitet völlig neue Wege", so der Bürgermeister. "Alles, was bisher gemeinsam erarbeitet wurde, ist ein starkes Signal und ein wichtiges Zeichen für deine offene Schule der Zukunft!"

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