Rettungshunde müssen auch fliegen können
Die Rettungshundestaffel des Roten Kreuzes trainierte Hubschrauberflüge in Filzmoos.
FILZMOOS (ml). Lawinensuchhunde können viel. Sie suchen Verschüttete auf, und graben diese aus. Zumindest im Training. "Im Ernstfall gräbt schon der Mensch, das ist schneller", sagt Leopold Slotta-Bachmayr, der Kommandant der Rot Kreuz Suchhundestaffel. Aber, dass die vierbeinigen Helfer auch fliegen können (müssen), damit rechnen die Wenigsten. Auf diesem Grund kam der Rettungshubschrauber "Martin 10" von der Martin Flugrettung nach Filzmoos. "Für die Hunde ist es sehr wichtig an den Lärm und den Wind eines Hubschraubers gewöhnt zu werden. Nicht, dass sie es im Ernstfall zum ersten Mal erleben", erklärt Slotta-Bachmayr.
Am 30 Meter Seil
Für einige der jungen Hunde ist es das erste Mal, dass sie in die Nähe eines Hubschraubers kommen. Dementsprechend nervös sind einige von ihnen. Doch auch diese Anspannung legt sich mit der Zeit, und nach dem ersten Rundflug im Innenraum bekommen die Hunde wieder Zeit sich zu entspannen. "Die Hunde müssen dieses Erlebniss verarbeiten, und "lernen", dass sie in sicheren Händen sind", so der Ausbildner. Für die neun fertig ausgebildeten Suchhunde steht etwas besonderes am Programm. Sie fliegen aussen, an einem 30 Meter langen Trageseil. "Es ist schon cool, aber auch verdammt kalt. Mein Hund bleibt da eigentlich relativ gelassen", sagt Markus Gruber, Einsatzkoordinator und Hundeführer der Rot Kreuz Hundestaffel.
Rasse ist zweitrangig
Für die Rettungshunde-Arbeit geeignet sind sehr viele Rassen. "Gewisse körperliche Fähigkeiten muss er mitbringen, ausschlaggeben ist aber die Psyche", sagt Gruber. Er Selbst führt einen belgischen Schäferhund aus einer Rassenzucht. "Mein 'Strike One' ist vom 'strengen Winter' aus Wagrain. Der Züchter hat mir sehr dabei geholfen, den richtigen Welpen für diese Arbeit zu finden. Es ist wichtig, dass man sich hierbei auf den Züchter verlassen kann", weiß Gruber aus Erfahrung. Er und sein Hund sind ein perfekt eingespieltes Team.
Eine Woche Kurs
Insgesamt verbringt die Rot Kreuz Hundestaffel eine Woche im Pongau. "Die Filzmooser Bergbahnen unterstützen uns sehr. Sei es mit den Gondelfahrten oder dem präparieren eines Suchfeldes", erzählt Slotta-Bachmayr. 20 Hund-Hundeführerteams nehmen an diesem Lawinenkurs teil. Untergebracht sind sie im Landgasthof Reit, ebenso in Filzmoos. "Die geografische Nähe ist aus Trainingsgründen sehr wichtig für uns, damit nicht zu viel Zeit im Auto draufgeht", sagt Slotta-Bachmayr. Und recht hat er, denn im Lawineneinsatz geht es immer um Minuten.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.