"Mein Dank gilt dem Roten Kreuz"

Niemand ist vor einem Schlaganfall gefeit. Frühtests können dabei helfen, Schlaganfälle zu erkennen.

BEZIRK (penz). "Ohne Vorwarnung, von einer Sekunde auf die andere, wurde mir schwindlig. Mein linker Arm bewegte sich unkoordiniert, Schweißausbruch und Üblkeit gesellten sich dazu, meine Sprache wurde leiser, vor allem aber langsamer. Mir fehlten die Worte", erzählt Anglberger. Er saß gerade beim Mittagstisch, als es passierte. "Meine Familie reagierte binnen Sekunden: Während meine Frau, wegen Verdachts auf Schlaganfall, Frühtests durchführte, rief mein Schwiegersohn die Rettung. Er gab an, dass alle Symptome auf einen Schlaganfall hinweisen. Zwölf Minuten später war die Rettung Mattighofen eingetroffen. Die beiden Sanitäter Catherine Wecko und Florian Mühlburger kamen ebenfalls zu dem Verdacht, dass es sich um einen Schlaganfall handeln dürfte. Ich wurde in die Christian-Doppler-Klinik nach Salzburg gebracht", erinnert sich Anglberger, der durch das rasche und kompetente Handeln der freiwilligen Helfer besonderes Glück im Unglück hatte. Heute geht es ihm wieder ganz gut. Er bekam starke blutverdünnende Medikamente verschrieben, wodurch er jetzt ein Bluter ist. "Damit kann ich leben", sagt er. Anglberger will sich nun bei Wecko und Mühlburger stellvertretend für alle freiwilligen Rettungsmitarbeiter bedanken.

Wichtig: Frühtest

Ein Frühtest mit einfachen Übungen hilft dabei, Schlaganfälle zu erkennen: Bitten Sie den Betroffenen zu lächeln. Hatte er einen Schlaganfall, hängt ein Mundwinkel. Bitten Sie ihn einen einfachen Satz nachzusprechen. Nach einem Schlaganfall wird ihm dies nur eingeschränkt möglich sein. Fordern Sie ihn auf, beide Arme zu heben. Er wird es nicht, oder nur teilweise können. Fordern Sie ihn auch auf seine Zunge herauszustrecken. Ist sie gekrümmt, windet sie sich von einer zur anderen Seite, ist dies ebenfalls ein Zeichen für einen Schlaganfall. Sollte auch nur ein Punkt zutreffen, gilt es sofort die Rettung anzurufen. Auch junge Menschen, egal welchen Alters, können einen Schlaganfall erleiden. Es ist wichtig, den Zeitpunkt des Schlaganfalls, sowie die Namen aller Medikamente, die der Betroffene zur Zeit einnimmt, für den Neurologen zu notieren. Jeder Schlaganfall ist ein Notfall, bei dem es um Minuten geht. Je früher die Behandlung einsetzt, umso größer sind die Chancen einer Wiederherstellung der Gehirnfunktion. Das Zeitfenster zwischen Schlaganfall und Therapie im Krankenhaus beträgt maximal 4,5 Stunden. Allerdings verringern sich die Chancen von der ersten Minute bis zum Ablauf der 4,5 Stunden stetig.

Großes Glück

Anglberger zählt zu den Glücklichen, denen es wieder gut geht. Das deshalb, weil nur eine Stunde und 37 Minuten nach seinem Schlaganfall eine systemische Lyse durchgeführt werden konnte. "Ich hatte großes Glück, auf Menschen zu stoßen, wie Catherine Wecko, Florian Mühlburger, den Ärzten, sowie dem Pflegepersonal der Christian-Doppler-Kilinik."