„Camille Claudel“ – ein gelungenes Theaterexperiment
RANSHOFEN. Anfang Juni war im Vortragssaal der Landesmusikschule Braunau im Schloss Ranshofen großes Theater angesagt. Die Schauspielklasse, unter der Leitung von Claudia Schächl, hatte ein Theaterstück einstudiert, das einem Monolog der berühmten französischen Bildhauerin Camille Claudel nachvollziehend, ihren Werdgang, Aufstieg und Untergang beschreibt.
In der Bearbeitung von Claudia Schächl wurde aus dem Monolog ein Einakter, in dem die Entwicklungsphasen der berühmten Bildhauerin dramatisch in Wechseldialogen dargestellt werden.
Zugegeben, es war viel, was die Regisseurin ihrem Ensemble abverlangte, das bisher vorwiegend Komödien gespielt hatte. Die Akteure Gerlinde Bandat, Ingrid Huber, Regina Kain, Waltraud Krenn, Helga Mühlbacher und als einziger Mann, Herbert Forthuber, überzeugten im Laufe des Abends immer mehr durch Choreografie, Mimik und Ausdruck. Alles in allem ein gelungener Abend und ein geglücktes Experiment.
Mit dem gut inszenierten Einakter gelang es eindrucksvoll, das tragische Leben der bedeutenden französischen Künstlerin Camille Claudel in Szene zu setzen. Sie begann ihre Karriere gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als das Frauenwahlrecht noch in weiter Ferne lag und bildende Kunst einzig der Männerwelt vorbehalten war.
Das waren auch die „Knackpunkte“, die Camille – zusammen mit einer unglücklichen Liebe – ins Unglück gestürzt hatten. Sie endete geistig umnachtet in einer Irrenanstalt.
Text: Peter Krebs
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