"Diese Kinder brauchen besondere Unterstützung" – Aufgaben der Beratungslehrer, Probleme der Schüler
NEUFELD. Am Mittwoch, dem 16. März, trafen sich Burgenlands BeratungslehrerInnen zur Jahrestagung im Kulturzentrum Neufeld. Unter dem Titel "Grenzen(los)" beschäftigten sich über 100 anwesende Lehrkörper anhand von Workshops, Vorträgen und einem Improvisationstheater mit dem Thema "Grenzen" – und zwar in allen möglichen Variationen. Die Bezirksblätter nutzten die Gelegenheit und sprachen mit der Beratungslehrerin und Leiterin des Jahrestagungs-Organisationsteams, Christina Krenn, über Aufgaben der burgenländischen Beratungslehre und Probleme der Schüler.
BEZIRKSBLÄTTER: Frau Krenn, worum ging es in der Jahrestagung?
CHRISTINA KRENN: In erster Linie ging es um die Definition von „Grenze“, um Grenzen, an die wir Beratungslehrer im Rahmen unserer Arbeit stoßen, um Grenzen, die wir setzen müssen und solche, die uns gesetzt werden. Das äußerst wichtige Thema „Abgrenzung“ wurde ebenso zur Sprache gebracht. Es war zur Zufriedenheit aller eine sehr gelungene Veranstaltung.
Welche Aufgaben haben BeratungslehrerInnen?
Kinder, die von persönlichen Krisen betroffen und in ihrer sozialen oder emotionalen Entwicklung beeinträchtigt sind, machen im Unterricht sehr oft durch bestimmte Signale auf sich aufmerksam. Diese können z.B. Schul- oder Lernverweigerung, Aggression oder Rückzug sowie mangelnde Konzentrationsfähigkeit sein, um nur einige zu nennen. Solche Kinder brauchen besondere Unterstützung durch speziell ausgebildete LehrerInnen, den BeratungslehrerInnen.
Selbstverständlich sind BeratungslehrerInnen ebenso Ansprechpartner für LehrerInnen und Eltern bzw. Erziehungsberechtigte. Wenn es für den Verlauf der Betreuung wichtig ist, vernetzen sie sich auch mit anderen Einrichtungen der psychosozialen Versorgung, z.B. mit der Jugendwohlfahrt oder der Schulpsychologie.
Mit welchen Problemen werden BeratungslehrerInnen in der Regel konfrontiert?
Das Spektrum möglicher Probleme und Auffälligkeiten ist weit gestreut: soziale Konflikte im Elternhaus oder in der Schule, Trauer, Lernprobleme, psychosomatische Erkrankungen, Kindesmisshandlung und deren Folgen, Aggressivität,… selbstverständlich bedürfen derzeit auch Kinder aus Flüchtlingsfamilien einer besonderen Zuwendung und Betreuung.
Wie wird man Beratungslehrerin und seit wann gibt es diese im Burgenland?
BeratungslehrerInnen gibt es im Burgenland schon seit mehr als 20 Jahren. Sie sind PflichtschullehrerInnen mit einer speziellen Zusatzausbildung (Lehramt für Sondererziehungsschulen) und haben damit die Berechtigung, Kinder mit speziellen Bedürfnissen allein, in Gruppen oder im Klassenverband zu betreuen.
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