Kunstbox Seekirchen: Jaheresthema "analog"
Trendumkehr oder bloß retro?
SEEKIRCHEN (lin). Workshops für analoge Fotografie und traditionelle Buchbinderkunst aus Japan. Oder öffentliche Übungen für das Herausbilden der eigenen Handschrift mit Tintenfedern. Das sind nur zwei Beispiele, die deutlch machen, dass der digitale Zeitgeist im Emailwerk Seekirchen hinterfragt werden soll. "Es gibt eine Ermüdung gegenüber der Flut an digitalen Neuheiten", sagte Kunstbox-Obmann Leo Fellinger bei einem Pressegespräch. "Es ist noch nicht klar, ob der Trend zurück zum Analogen der neue Zeitgeist ist oder bloß eine Retro-Strömung. Aber das wollen wir 2017 herausfinden."
Podiumsdiskussionen mit "Digi-Jüngern" und "Analog-Gurus" sollen dazu ebenso beitragen wie die Workshops und Kurse für Gesang, Gitarre, kreativ-improvisierende Theaterkinder und Fotowanderungen in die Natur. Dazu gibt es das vierte "echt"-Festival, diesmal für Akkordeon, eine Vielzahl von A Capella Chören, einen "Ich-kann-nicht-singen-Chor", Jamsessions, eine Kunstreise nach Venedig sowie Konzerte aller Art.
Musik auf Schallplatte boomt ebenso wie Buntstifte-Ausmalbücher für Erwachsene oder Geräte, mit denen man eine Polariod-Ablichtung von einem Handyfoto herstellen kann. Das neue Design der Kunstbox inklusive neuem Logo und neuer Website geht aber dann doch nur digital. "Ich geb schon zu, ich bin selbst ein Digi-Mensch", sagte Fellinger. "Ich glaube, die Zukunft gehört dem, der die Schnittstelle zwischen analog und digital als besten in den Griff bekommt. Jedenfall muss man haptisch etwas spüren. Und das geht auf die Dauer nicht im virtuellen Leben.
Im Jahr 2016 sind 13.800 Besucher ins Emailwerk zu 79 Veranstaltugen und 145 Workshops gekommen. "Das ist Rekord", freut sich der ehramtlich tätige Fellinger, der mit seiner Frau Verena als Geschäftsführerin, Tochter Melina und 14 aktiven Vereinsmitgliedern für das Programm verantwortlich ist.
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