Licht am Ende des Lobautunnels
MARCHFELD (up). Welchen Weg schlägt das Marchfeld ein? Wege - respektive Straßen - waren eines der großen Themen des Abends. Lassees Bürgermeister Karl Grammanitsch heizte mit einem Vorschlag zur Donauquerung die Diskussion an: Brücke statt Tunnel.
Sein Vorschlag fand breite Zustimmung. Mannsdorfs Bürgermeister Christoph Windisch: "Wir liegen außerhalb des Nationalparks, damit wäre der Brückenbau aus naturschutzrechtlicher Sicht einfacher zu planen, eine Brücke ist deutlich günstiger als der Lobautunnel und der Anschluss beim Knoten Fischamend ist ganz in der Nähe." Die Strecke Mannsdorf würde sich von einer Stunde - inklusive Stau auf der Südost-Tangente - auf zehn Minuten reduzieren.
Groß-Enzersdorfs Bürgermeister Hubert Tomsic, auf dessen Gemeindegebiet die Tunneleinfahrt geplant ist, steht der Mannsdorfer Brücke grundsätzlich positiv gegenüber, zweifelt aber: "Es ist unrealistisch, dass das Projekt Lobautunnel komplett eingestellt wird."
Grammanitsch sieht dagegen Chancen für den Brückenbau: "Vergessen wir das Milliardengrab Tunnel und überlegen wir uns eine realistische Straßenvariante." Von Seiten der Grünen kommt unerwartete Rückendeckung: Landtagsabgeordnete Amrita Enzinger steht zum Grundsatz "Brücken schlagen, Grenzen überschreiten." Den Lobautunnel bezeichnet sie als verkehrspolitischen Wahnsinn. "Ich kann mich aber als Realpolitikerin nicht dem Wunsch der Bevölkerung nach Straßen über March und Donau verschließen." Sie befürwortet die Angerner Marchbrücke und ist für Diskussionen zur Mannsdorfer Donaubrücke offen.
Zur Sache
Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für die Wiener Nordostumfahrung (S1) und den Lobautunnel läuft bereits seit 2009. Bis dato liegt kein Ergebnis vor. Das 1,8-Milliarden-Euro-Projekt sollte nach ursprünglichen Plänen längst in Bau sein. Dann hieß es: S1-Baustart 2014 , Verkehrsfreigabe 2016/2017, der Tunnel sollte 2018 bis 2025 gebaut werden. Heuer wurden erneute Bauverzögerungen bekanntgegeben.
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