EU-Parlamentarier informierten Deutsch-Wagramer über TTIP
DEUTSCH-WAGRAM. Die Abgeordneten zum Europäischen Parlament Michel Reimon (Grüne) und Karin Kadenbach (SPÖ) versorgten mehr als 100 Deutsch-Wagramer mit Informationen aus erster Hand über das geplante Transatlantische Handelsabkommen TTIP.
Es gibt Gewinner und Verlierer, sind sie die beiden Abgeordneten eing. Große Konzerne würden davon profitieren, weil sie sich billiges Öl und Gas aus den USA erhoffen. Die versprochenen Arbeitsplätze haben sich bei ähnlichen Abkommen, die zB die USA mit Mexiko abgeschlossen haben, nicht bewahrheitet. Vor allem wird immer von neuen Arbeitsplätzen gesprochen, ohne dass gesagt wird, wie viele Arbeitsplätze auf der anderen Seite verloren gehen.
Hinter verschlossenen Türen
Michel Reimon und Karin Kadenbach, die in Brüssel für Österreich ihre Stimme abgeben sind auch enttäuscht, dass selbst diejenigen, die darüber entscheiden sollen, nicht erfahren, was die USA in den Verhandlungen fordern, weil im Geheimen verhandelt wird. Befürchtet wird, dass sich die Großkonzerne hinter verschlossenen Türen über ihre Lobbys, Vorteile aushandeln, für die letztlich wir alle bezahlen müssen. Nach einer Podiumsdiskussion wurden auch viele Fragen der ZuhörerInnen beantwortet.
Bedenken aus dem Publikum gab es auch gegen die viel zitierten Chlorhühner aus den USA. „Beim Chlorhuhn ist nicht in erster Linie das Chor das Schädliche“, erklärte Michel Reimon,“ die Hühner werden in den USA in billigen Massenhaltungen mit geringeren Hygienestandards gezüchtet und müssen daher vor dem Verkauf mit Chlor desinfiziert werden. Das ermöglicht eine sehr billige Produktion, mit der österreichische Hühnerfarmen preislich nicht mithalten können und unsere Bauern müssen entweder ihre Hygienestandards senken oder zusperren.“
Faire Standards
Niemand ist gegen Handelsabkommen, aber es darf weder der Umweltschutz aufs Spiel gesetzt werden, noch die für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erreichten Sozialstandards. Ein fairer internationaler Handel nur Wirklichkeit werden wird, wenn der öffentliche Druck entsprechend groß bleibt.
Bereits im Herbst vergangenen Jahres hat der Gemeinderat der Stadtgemeinde Deutsch-Wagram in einer Resolution gefordert, dass sich Österreich für einen transparenten Weg im Sinne der Bürgerinnen und Bürger einsetzt und nicht für Geheimverhandlungen zum Wohl internationaler Konzerne agiert. In dieser Sache gab es über alle Parteigrenzen hinweg Einstimmigkeit.
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