Meggenhofenerin will Rolle der Frauen in Nepal stärken
Die Lehrerin Brigitte Söllinger nimmt sich eine Auszeit, um in Nepal Mädchen und Frauen zu helfen.
BEZIRK (raa). Vor fünf Jahren nahm sich die Lehrerin schon ein Jahr frei, nachdem sie die Zeit dazu angespart hatte. Nach diesem Schuljahr ist es wieder soweit. Brigitte Söllinger nimmt sich erneut ein Sabbatical und will mit ihrem Mann via Oman und Iran nach Nepal reisen, um zu helfen.
BezirksRundschau: Sie wollen sich in Nepal besonders für Mädchen und Frauen engagieren. Wie geht es den Kindern und Frauen dort?
Söllinger: Die sind schlicht wertlos. Ein Fernseher ist mehr wert als eine Frau im Hinduismus. Sie haben keine Rechte, und viele müssen sich prostituieren.
Wie genau wollen Sie helfen?
Zusammen mit der renommierten Hilfsorganisation Maiti sammle ich Geld. Ich will mich für die Bildung der Frauen einsetzen, ihnen Basics am Computer beibringen, damit sie Chancen bekommen, eigenes Geld zu verdienen – damit sie ein unabhängiges Leben führen können.
Ist Bildung der Schlüssel im Kampf gegen die Not?
Die Bildung der Frauen ist für mich die wichtigste Entwicklungshilfe. Viele heutige Flüchtlingsprobleme gäbe es nicht, wenn die Frauen gebildet wären und dieses Wissen auch an ihre Kinder weitergeben könnten. 80 Prozent der Mädchen in Nepal können nicht lesen und schreiben, weil sie keinen Wert haben. Als Prostituierte müssen sie dann für die gesamte Familie aufkommen.
Wie lange werden Sie in Nepal bleiben?
Wir werden rund ein halbes Jahr bleiben. Aus meiner Erfahrung sind wir dann heilfroh, nach dem Leben im Dreck wieder in eines der reichsten Länder zurückkehren zu dürfen. Ich will die Reise nach Nepal nicht glorifizieren, das ist beinhart, und ich könnte nie dort leben.
Wie wollen Sie die Hilfe finanzieren?
Mir ist klar, das es schwierig ist, für ein Land, das so weit weg ist, Spenden zu sammeln. Aber ich empfinde es als so wichtig. Ich biete Diavorträge zu dem Thema an, um die Erlöse dem Hilfsprojekt zuzuführen. Ich werde mich nicht nur zeitlich, sondern auch finanziell mit einbringen.
Was hat sich nach der ersten Reise vor Jahren in Ihrem Schulalltag geändert?
Das Ankommen ist schon schwer, fast ein Kulturschock. Und man muss aufpassen, all den Neid hier und die Missgunst nicht als Problem an sich heranzulassen. Ich versuche heute, Werte näherzubringen.
Unter dem Projekt „Maiti-Mädchen“ hat Söllinger bei der Raiffeisenbank Meggenhofen ein Spendenkonto eingerichtet: AT973431300300019315.Mehr Bilder online unter www.meinbezirk.at/ 1659156.
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