Hundehalter missachten Leinenpflicht

Ob die Hunde wollen oder nicht – vielerorts gilt der Leinenzwang. | Foto: Gstraunthaler
  • Ob die Hunde wollen oder nicht – vielerorts gilt der Leinenzwang.
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ABSAM. Immer wieder sorgen frei laufende Hunde für Ärger, sei es weil sie Menschen erschrecken oder, wie vergangenen Freitag in Absam, tatsächlich zubeißen. Im Bereich der „Absamer Felder“/Heideweg wurde ein 78-jähriger Spaziergänger von einem frei laufenden Hund unvermittelt von hinten in ein Knie gebissen und verletzt. Der Mann schrie der ca. 40 m entfernten Hundebesitzerin zu, er sei von ihrem Hund gebissen worden. Die Frau stellte dies in Abrede und entfernte sich, ohne ihre Daten bekannt zu geben.
Am Ort des Geschehens gibt es keine Leinenpflicht. "Das ist rechtlich auch gar nicht möglich", erklärt der Absamer Amtsleiter Michael Laimgruber. "Es hilft nichts, wenn die Gemeinde einfach über das gesamte Ortsgebiet den Leinenzwang verhängt, weil das Landesgesetz vorschreibt, dass nur über ausgewählte Gebiete, z. B. im verbauten Gebiet und bei Kinderspielplätzen, der Leinenzwang verhängt werden kann", so Laimgruber.
In Absam hat man sich in den vergangenen Jahren sehr bemüht, den Leinenzwang auch durchzusetzen. Dafür wurde sogar ein privater Wachdienst engagiert, der im ganzen Ortsgebiet kontrollierte, allerdings nur mit begrenztem Erfolg. In Zukunft wird der Wachdienst nur mehr an ausgewählten Orten wie den Sport- und Spielplätzen kontrollieren.
Viele Hundehalter verstoßen gegen die Regeln, es ist aber im Einzelfall sehr schwierig, die Personen auszuforschen. Die Hundehalter weigern sich oft, den Wachdiensten ihre Personalien bekannt zu geben. Auch ein Ausforschen der Hunde über die Hundemarke ist nicht möglich. "So nah kommt man den Hunden nicht, dass man die Nummer der Hundemarke erkennt", meint Laimgruber.
Wird ein Hundehalter ausgeforscht, muss er mit einer Anzeige und einer Strafe über 360 Euro rechnen, richtet sein Hund einen Schaden an, kann es erheblich teuer werden.

Auch viele Hundehalter sind für die Leinenpflicht

In letzter Zeit beschweren sich auch immer mehr Hundebesitzer, die ihre Hunde anleinen, über andere Hundehalter, die das unterlassen. "Wer einen kleinen Hund an der Leine führt, hat natürlich keine Freude wenn ein frei laufender großer Hund daherkommt und auf ihn losgeht", weiß Laimgruber.

Ärgernis für Landwirtschaft

Auch die Bauern haben mit frei laufenden Hunden ihre Probleme. "Der Hundekot auf den Wiesen ist ein Problem für die Viehzüchter, weil so Krankheiten übertragen werden. Der Gemüseanbau leidet darunter, wenn die Hunde über Äcker rennen, wo Folien ausgelegt sind. Oft werden diese Folien zerstört, was zu Ernteausfällen führt", weiß der Rumer Bauer Josef Schirmer, der auch Sprecher der Tiroler Gemüsebauern ist. Zurzeit, wo die Äcker noch unter einer Schneeschicht liegen, seien Hunde kein Problem, aber schon im März beginne ja die Saison für den Gemüseanbau. Schirmer sieht aber auch das Positive: "Beim Spazieren gehen fällt mir auf, dass immer mehr Hundehalter ein Sackl mithaben und den Kot ihrer Hunde wegräumen. Das beweist, dass man mit gutem Willen Probleme auch lösen kann."

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