Rettung für Teich in Retzbach
Zu viele Fische ließen Vereinsteich kippen. Es drohte ein Fischsterben aufgrund der Wasserqualität.
(ae). In einem Fischteich bei Unterretzbach stellte die Wasserrechtsbehörde des Landes bei der letzten der regelmäßigen jährlichen Überprüfungen fest, dass zu viele Nährstoffe und damit starkes Algenwachstum das Wasser stark belasten. Der Grund dafür: Es sind viel zu viele und zu große Fische in dem einen Hektar großen Teich, und deren Ausscheidungen versorgen das Wasser mit zu vielen Nährstoffen für Pflanzen. In weiterer Folge würde es zu einem Fischsterben kommen. „Das Gleichgewicht ist aus dem Lot geraten, jetzt müssen wir es wieder herstellen, indem wir den Fischbestand verringern“, erklärt Josef Eichhorn, Schriftführer des Vereines, der den Teich bewirtschaftet. „Daher haben wir uns zu einer Abfischaktion entschlossen, die von Experten der Uni für Bodenkultur durchgeführt wird.“
Am 30. März begannen die Abfischarbeiten mit einem speziellen Boot und mithilfe von elektrischem Strom. Aber mit einer Methode, die die Wasserbewohner größtmöglich schont. Die Spannung war so gering, dass die Fische nicht bewusstlos wurden, sondern nur leicht irritiert und daher mit Keschern gefangen werden konnten. Die ersten drei Stunden funktionierte dies auch reibungslos. Die BOKU-Mannschaft suchte über ein Echolot-Gerät die Fische im Wasser, löste in ihrer Nähe Stromstöße aus und zog die für kurze Zeit weitgehend wehrlose „Beute“ an Bord. Nach 155 Kilo Karpfen, Zandern, Hechten, Welsen und Amuren war aber Schluss: Ein elektrischer Defekt, der nicht behoben werden konnte, beendete die Aktion frühzeitig. Der schwerste Fisch, der in Sicherheit gebracht wurde, war ein Silberkarpfen mit stolzen 11 kg.
Wiederholung möglich
„Wir wissen noch nicht, ob die gefangene Menge gereicht hat oder ob wir das Ganze wiederholen müssen. Wir warten jetzt auf die Entscheidung der Wasserrechtsabteilung“, zog Eichhorn Bilanz nach dem vorzeitigen Ende. Die gute Seite der Aktion für den Verein: Alle 155 Kilo Fische wurden gleich an Ort und Stelle verkauft. Ein Teil an Privatpersonen, die in größerer Menge zum Teich gekommen sind, und der Rest an einen Fischhändler aus dem Burgenland, der extra angereist war. Was für den Fischereiverein nicht unwichtig war, immerhin hat die Abfischaktion durch die Boku-Experten 4.000 Euro gekostet.
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