Alte Ansichten der Region begeistern

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Das Haus der Fasnacht und das Museum im Ballhaus widmen ihre gemeinsame Sonderausstellung Franz Vaja. Dieser Name ist heute nur wenigen Imstern geläufig, doch vor allem in den 1920-er Jahren engagierte sich Vaja sehr für Museumsverein, Fasnacht und Tourismus. Die beiden Museen stellen die Fotografien von Franz Vaja in den Mittelpunkt ihrer Ausstellungen. Das Haus der Fasnacht hat den Schwerpunkt natürlich auf Bilder vom Imster Schemenlaufen gelegt. Auch Bilder vom „Kinder-Schemenlaufen“, wie es damals noch genannt wurde, sind dabei. Das Museum im Ballhaus zeigt dagegen vorwiegend Ortsansichten aus Imst, aber auch aus vielen anderen Orten des Tiroler Oberlandes. Willi Pechtl hat den Bestand aus einem Innsbrucker Nachlass entdeckt, Fasnachtsobmann Uli Gstrein hat die Raritäten angekauft und archiviert. Chronist Franz Treffner berichtete am vergangenen Freitag einem interessierten Publikum bei der Ausstellungseröffnung im Ballhaus über das Leben und Wirken Vajas. Niki Larcher, Jürgen Seelos und natürlich Museumsleiterin Sabine Schuchter haben an der mehr als sehenswerten Ausstellung kräftig mitgewerkt. Kulturreferentin Sandra Friedl-Dablander begrüßte dazu zahlreiche Besucher. Für den musikalischen Begleitton sorgte "Ikarus".
Franz Vaja, 1881 in Neumarkt in Südtirol geboren, kam schon sehr jung zur Post und wurde 1917 auf das Postamt Imst versetzt, wo er bis zu seiner Pensionierung verbleiben sollte. Als Oberpostmeister bemühte sich Vaja sehr um den Fremdenverkehr, auf seine Idee ging die Einführung der touristischen „Drei-Pässe-Fahrten“, über Fernpass, Flexen und Arlberg, zurück, und auch die Einführung des Postautoverkehrs Imst - Pitztal – Ötztal – Reschen – Meran war letztlich ein großes Verdienst von Vaja. Daneben zeichnete er Verkehrskarten und war ständig damit beschäftigt, wie alle diese Einrichtungen verbessert werden könnten.
In seiner Freizeit und auch nach seiner Pensionierung war Vaja beim Imster Museumsverein und im Komitee der Imster Fasnacht tätig, er bastelte den ersten Imster Radioapparat, studierte als Heimatforscher auch die Ursprünge des Imster Schemenlaufens, und nicht zuletzt war er leidenschaftlicher Hobbyfotograf. Mit geübtem Auge hielt er Ortsansichten, bekannte Postkartenmotive genauso wie unbekannte Winkel, fest, und natürlich auch das Imster Schemenlaufen und seine Masken; durch seine Aufnahmen trug er wesentlich zur Bekanntheit dieses Brauchtums bei. Einige seiner Abbildungen erschienen in Tourismusprospekten, als Ansichtskarten und in Büchern. Vaja, der als außerordentlich fleißig und gewissenhaft gelobt wurde, erhielt mehrere Diplome, Dienstauszeichnungen und Ehrungen. 1949 starb Franz Vaja, der bis zu seinem Lebensende in Imst geblieben war, im Krankenhaus Zams.

Haus der Fasnacht
Streleweg 6, 6460 Imst
T. 0650/6460 100; office@fasnacht.at; www.fasnacht.at
Öffnungszeiten: Freitag, 16-19 Uhr sowie n.V.

Museum im Ballhaus
Ballgasse 1, 6460 Imst
T. 05412/64 927; ballhaus.imst@cni.at; www.kultur-imst.at
Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag, Freitag 14-18 Uhr, Samstag 9-12 uhr sowie n.V.

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