Favoriten: Geliebte Sternenkinder
Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt gestorben sind, nennt man Sternenkinder. Betroffene finden Unterstützung und Infos im Verein Regenbogen.
Claudia Weinert, die Obfrau des Vereins Regenbogen, ist selbst eine Betroffene. "Die wenigsten Eltern wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen, oder welche Rechte sie haben. Wir haben in den Spitälern Informationsmappen aufliegen. Die Eltern können sich auch gerne an uns wenden", so Claudia Weinert.
Der Verein veranstaltet Selbsthilfetreffen und steht den sogenannten Regenbogeleltern auch bei der Verabschiedung ihrer Kinder bei.
"Auf dem Simmeringer Zentralfriedhof gibt es ein Sammelgrab, das Babygrabfeld, für Babies, die weniger als 500 Gramm bei ihrer Geburt wogen. Für Kinder über 500 Gramm gibt es auch Einzelgräber", erzählt Weinert.
Gemeinsame Urne
Viermal im Jahr werden Babies kremiert und in einer gemeinsamen Urne aufgebahrt. "Im Jahr sind es zwischen 200 und 250 Babies, also etwa 40 bis 60 Babies pro Termin", so die 36-Jährige. "Betroffen sind Familien aller Religionen, so gibt es auch keinen Pfarrer bei der Verabschiedung. Seit sechs Jahren begleiten wir nun diese Sammelbestattungen. Wir sorgen für eine würde- und liebevolle Atmosphäre. So gibt es Musik, und Gedichte können vorgelesen werden. Für jedes Kind wird eine Kerze angezündet.".
Rechtliche Lage
Der Verein setzt sich auf für die rechtliche Lage der Regenbogenfamilien ein. "Es macht einen Unterschied, ob das Sternenkind eine Tot- oder Fehlgeburt, oder eine Lebendgeburt war. Es geht dabei um den Wochenschutz für Mütter, oder um die Eintragung ins Geburtenregister", so Weinert, die beruflich Kindergärtnerin ist.
Die Mitarbeiter des Vereins arbeiten ehrenamtlich mit. "Im Moment suchen wir jemanden, der uns hilft, Einschlagtücher für die verstorbenen Babies zu nähen, stricken oder häkeln. Diese liegen in den Größen von zehn bis 50 Zentimer in den Spitälern auf, denn Babykleidung ist viel zu groß. So haben die Eltern das Gefühl, noch etwas für sein Kind getan zu haben", so Weinert.
Vor Kurzem beging der Verein am Antonsplatz 26 sein 20-jähriges Bestehen.
Info: www.shg-regenbogen.at
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