Mit Sack und Pack nach Athen

Karin Dückelmann-Dublani erzählt vom Leben in Griechenland
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Sie waren glücklich in Klosterneuburg. Warum sind sie ausgewandert?

Karin Dückelmann-Dublany: Im September 2014 hat mein Mann als Wirtschaftsdelegierter die Länder Griechenland und Zypern übernommen und damit ist die ganze Familie nach Athen übersiedelt.

Sie haben ihre beiden Kinder (15 und17) Kinder aus dem Klosterneuburger Gymnasium genommen, ihr Haus vermietet und sind nun seit zehn Monaten in Griechenland. Wie war das für Sie?

In ein fremdes Land zu übersiedeln, ist immer eine Herausforderung. Am Anfang organisatorisch und auch zum eingewöhnen spannend. In Griechenland vor allem, weil wir nicht griechisch sprechen. Für mich ist es wichtig, das man mit den Menschen kommunizieren kann.

Das Gymnasium in Klosterneubug hat einen sehr anspruchsvollen Ruf. Konnten Sie die Kinder gleichwertig unterbringen?

Unsere Kinder gehen in Athen in eine britische IB Schule. So können sie den begonnen Schulweg fortsetzen. An den internationalen Schulen sind fast nur mehr griechische Kinder. Durch die Krise sind viele internationale Familien weggezogen.

Hat sich ihr Alltag sehr verändert?

Das Leben in Griechenland ist deutlich komplizierter und aufwändiger. Die Infrastruktur ist viel weniger entwickelt. Man braucht für alles mehr Zeit und vor allem die Bürokratie ist ein Alptraum. DieLebens- und Haushaltsmittel, wie zum Beispiel Waschmittel sind teurer als in Klosterneuburg.

Was waren die Vorteile in Klosterneuburg?

Die hohe Lebensqualität. Unsere Geschäfte, die medizinische Versorgung und dem riesigen Angebot an Kultur. In Klosterneuburg hat man den Vorteile vom Haus im Grünen und gleichzeitig ist man schnell in Wien.

Wie gefällt Ihnen Athen?

Athen ist eine riesige Stadt und in vielerlei Hinsicht auch eine sehr arme Stadt. Jetzt in der Wirtschaftskrise, die seit fünfeinhalb Jahren andauert, zeigt sich das besonders. Die Parks sind verwildert, die Straßen haben Schlaglöcher und sind kaum beleuchtet, die Gehsteige sind kaputt und der Verkehr ist mörderisch.

Wie erleben sie die Griechen?

Als ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Wir sind sehr warmherzig aufgenommen worden. Viele sprechen Englisch. Vor allem die älteren Damen sprechen ein gepflegtes Französisch. Auffällig ist, dass es mit der Freundlichkeit in dem Moment vorbei ist, wenn sich die Griechen ins Auto setzen. Der Fahrstil ist sehr aggressiv und oft unnötig gefährlich.

Kann man die Anspannung, die auf der Bevölkerung liegt spüren?

Ja, im Moment sind die Banken geschlossen und es gibt kaum Bankomaten die noch Geld geben. Die Leute haben Angst vor Steuererhöhungen, Rechtsunsicherheit und einer politisch ungewissen Zukunft.

Reisebüros empfehlen den Griechenlandurlaub zu machen, sich aber Bargeld mitzunehmen. Muss man Angst haben überfallen zu werden?

Bisher haben wir Griechenland als sehr sicheres Land empfunden, aber tatsächlich steigt die Kriminalität an. Ich würde empfehlen Medikamente mitzunehmen. Im Moment ist nicht klar, wie lange noch und auch welche Güter importiert werden.

Haben Sie Angst?

Im Moment habe ich keine Angst. Wir wohnen etwas außerhalb von Athen und stehen nicht in der Schusslinie, was Streiks und politische Demonstrationen betrifft. Ein Risiko sind aber natürlich die zunehmenden Einbrüche.

Trotzdem kehren sie nach Griechenland zurück?

Unser Lebensmittelpunkt ist in Athen. Mein Mann hat seinen Arbeitsort dort.
Wir planen zu bleiben, mit gleichzeitig einem genauen Blick auf die aktuellen Entwicklungen. Es muss eine politische und finanzielle Lösung für Griechenland gefunden werden, egal ob mit der jetzigen oder einer möglichen neuen Regierung.

Wird der Drachme wieder kommen?

Darauf gibt es im Moment keine Antwort. Die meisten Griechen fürchten sich davor und befürchten massive Abwertungen und damit zumindest vorübergehend Engpässe bei Nahrung, Medikamenten und Benzin. Wer die Möglichkeit hat, plant auszuwandern.

-großartige Ausgehmöglichkeiten in Gruppen
- Lebens und Haushaltsmittel sind teurer als in Klosterneuburg. (Waschmittel….)

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