Unwetter-Katastrophe im Bezirk: Ein Meter hohe Schlammlawine
"Das Verheerende waren die starken Niederschläge innerhalb kürzester Zeit", erklärt Bezirksfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Wilfried Kargl. Besonders stark von den Unwettern der vergangenen Nacht betroffen waren und sind die Gemeinden Merkersdorf, Simonsfeld, Herzogbirbaum, Nursch, Oberrußbach und Großmugl.
Erst Hagel, dann Regen
Zuerst kam der Hagel, dann der starke Regen. "In einer halben Stunden kamen ungefähr 40 bis 55 Liter Wasser herunter. Und weil die Kanäle vom Hagel verstopft waren, konnte das Wasser nicht mehr abfließen", schildert Kargl die Situation.
Schlimm war es vor allem in Großmugl, wo sich eine rund ein Meter hohe Schlammlawine ihren Weg durch den Ort bahnte. "Schlamm und Wasser drangen fast durch jede Ritze und offene Gebäudeteile. Zum Teil steht der Schlamm, der von den Feldern in den Ort geschwemmt wurde, bis an die Kellerdecken."
300 Florianis im Einsatz
40 Feuerwehren mit rund 300 Feuerwehrleuten sind derzeit mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. "Im Raum Großmugl wird es sicher noch einige Zeit dauern. Wichtig wäre, dass heute Nacht alles gut geht", hofft Kargl. Denn laut den Prognosen könnte es erneut zu Unwettern kommen.
Straßenmeisterei unterstützt
Auch die Straßenmeisterei Sierndorf ist im Großeinsatz. "Wir haben einen Großteil der Freifläche gereinigt und dann die Feuerwehren in den Ortschaften unterstützt", erzählt Ulrich Rinner.
Stockerauer Florianis zur Stelle
Auch die Stockerauer Feuerwehrleute waren in den frühen Morgenstunden des 6. Mai im Einsatz. Sie schildern das Erlebte: "In der zweiten Nachthälfte gingen in den Bezirken Hollabrunn, Tulln, Mistelbach und Korneuburg schwere Unwetter nieder. Gegen 3 Uhr ist in Teilen des Bezirkes Korneuburg eine Gewitterzelle mit Starkregen niedergegangen. Kurz danach gingen in der Bereichsalarmzentrale Stockerau die ersten Notrufe ein und sukzessive wurden die örtlichen Feuerwehren alarmiert. Vor allem schwer getroffen hat es den Bereich Großmugl. Gegen 6:30 Uhr standen im Bezirk Korneuburg 37 Feuerwehren im Einsatz. Die Feuerwehr Stockerau wurde gegen 4:12 Uhr zur Unterstützung nach Großmugl beordert.
Bei Tagesanbruch zeigte sich das wahrliche Bild der Katastrophe. Keller standen dreiviertel unter Wasser, teilweise wurden in den Garagen befindliche Fahrzeuge gegen die Geschossdecke gedrückt. Gärten wurden durch den Schlamm verwüstet. Auch die Straßen waren nur schwer passierbar."
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