Fußfesselträger als Küchendieb
Eine Gastroküche im Wert von rund 150.000 Euro verschwand aus Flüchtlingsheim auf Nimmerwiedersehen.
STADT KORNEUBURG. Die Geschichte, die am Landesgericht Korneuburg verhandelt wurde, klingt wie eine derbe Nestroy-Posse: Hauptdarsteller Nummer 1 ist ein Österreicher (27), dessen Strafregister sechs Vorverurteilungen aufweist und der die zuletzt verhängte Freiheitsstrafe im elektronisch überwachten Hausarrest verbüßte. Nummer 2 ist ein in Aserbaidschan geborener Staatenloser, der fünffach einschlägig vorbestraft ist. Beide Angeklagten haben bereits unbedingte Haftstrafen verbüßt.
Von Republik beschäftigt
Beide wurden von einer Flüchtlingsbetreuungsorganisation, die von der Republik Österreich#+betrieben wird (ORS Service GmbH), beschäftigt. Nummer 1 als Hausinstallateur, Nummer 2 als Flüchtlingsbetreuer. Von ihrem getrübten Vorleben wollen die Verantwortlichen nichts gewusst haben, auch nichts davon, dass der Österreicher mittels einer sogenannten Fußfessel gerade eine Haftstrafe verbüßte.
Gastroküche demontiert
Beide sollten im September des Vorjahres ein, von der ORS Service GmbH angemietetes Haus in der Johann Pamer Straße in Korneuburg, für die Unterbringung von Flüchtlingen vorbereiten, zur Durchführung der Arbeiten waren ihnen Asylwerber aus der Magdeburgkaserne zugeteilt. Mangels ausreichender Überwachung hatten die Angeklagten ausreichend Zeit, die im Objekt befindliche Gastroküche zu demontieren und zu verscherbeln. Sie ist verschwunden, abgeholt von einem gewissen "Mahmut", Näheres leider unbekannt. Man brauche sie ja nicht, erklärte der Erstangeklagte, die Flüchtlinge werden durch Catering verköstigt. Beide werden zu 18 Monaten unbedingter Haft verurteilt, dem Erstangeklagten wurde darüber hinaus ein bedingter Vorstrafenrest von 16 Monaten widerrufen. Urteil rechtskräftig!
Autor: Michael Rath
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