Waldviertler Vorlesungen: "Man kann nicht ständig mit Vollgas durchs Leben gehen"

Mag. Roland Surböck (VHS Horn), Dr. Andreas Weissenbäck (Vizerektor der KPH Wien/Krems), Pauline Gschwandtner (Vorstandsmitglied WALDVIERTEL AKADEMIE), Dr. Thomas Schöggl, Dr. Ernst Wurz (Vorsitzender WALDVIERTEL AKADEMIE) und Bezirkshauptmann Mag. Johannes Kranner. | Foto: Waldviertelakademie
  • Mag. Roland Surböck (VHS Horn), Dr. Andreas Weissenbäck (Vizerektor der KPH Wien/Krems), Pauline Gschwandtner (Vorstandsmitglied WALDVIERTEL AKADEMIE), Dr. Thomas Schöggl, Dr. Ernst Wurz (Vorsitzender WALDVIERTEL AKADEMIE) und Bezirkshauptmann Mag. Johannes Kranner.
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HORN. Am Donnerstag, 11. Oktober 2016, lud die WALDVIERTEL AKADEMIE gemeinsam mit der VHS Horn, der KPH Wien/Krems, der Donau-Universität Krems und der Stadtgemeinde Horn zu den Waldviertler Vorlesungen unter dem Titel „Stress im Griff. Wie Sie sich erfolgreich vor einem Burn-Out schützen“. Der Pöggstaller Allgemeinmediziner Thomas Schöggl gab dabei einen interessanten Einblick in die Entstehung und Symptome von Stress sowie Möglichkeiten zur Prävention.

Stress und die Volkswirtschaft

Vor einem gut gefüllten Festsaal im Horner Kunsthaus zeigte Schöggl zu Beginn auch die volkswirtschaftlichen Kriterien von Stresserkrankungen auf: Die psychisch bedingten Krankenstandstage seien innerhalb von 20 Jahren von 1 Million im Jahr 1994 auf 3,6 Millionen 2014 gestiegen. „1 Million Österreicher sind Burn-Out gefährdet“, so Schöggl und weiter: „Es wird was getan, aber die Maßnahmen greifen nicht. Man könnte überspitzt sagen, die Lage ist out of control.“

Krankmacher

In seinen Ausführungen wies der Mediziner darauf hin, dass bei der Entstehung von Burn-Out immer mehrere Faktoren zusammenkommen. „Belastende Arbeitsverhältnisse oder Lebenssituationen, Überorganisation, mangelnde Trennung von Beruf und Privatem, aber auch positiver Stress, zB wenn man im Sport zu lange und zu hart trainiert, können krank machen“, so Schöggl.

Zwölf Stadien

An Burn-Out erkrankte Personen durchlaufen meist zwölf Stadien – von der Übermotivation bis hin zur völligen Leere und Depression – und zeigen Symptome wie Schlafstörungen, Angstzustände sowie Traurig- und Mutlosigkeit. „Die Balance von Stress und Erholung ist natürlich das Wichtigste“, so Schöggl, der mit dem Publikum auch mehrere praktische Erholungsübungen durchführte.

Schlafen - ein Luxus

„In Österreich leiden zwei bis drei Millionen Menschen an Schlafstörungen“, so Schöggl, der auf die richtigen Präventionsmaßnahmen verwies. Mittels der sogenannten HRV-Analyse kann der Ist-Zustand mittels verschiedener Stressmessungen genau ermittelt werden, ehe verschiedene Aktionen in den Bereichen Entspannung, Empowerment und Stabilisierung gesetzt werden können. „Man kann die Tendenzen umkehren und so wieder zu einem gesunderen Leben zurück kommen“, so Schöggl.

Im Rahmen einer lebendig geführten Diskussion ging Schöggl auch noch auf die Themen Mobbing und neue Medien („Es gibt hierfür noch keine Umgangskultur“) um und stellte für das berufliche Umfeld fest: „Die Wertschätzung der Mitarbeiter sollte weit über die Finanzen gestellt werden.“

„Die Themen Stress und Burn-Out-Gefährdung gehen quer durch alle Berufs- und Altersgruppen“, so WALDVIERTEL AKADEMIE-Vorsitzender Ernst Wurz zum gelungenen Abend, „die heutige Waldviertler Vorlesung lieferte wertvolle Hinweise, Symptome rechtzeitig zu erkennen und durch Gegensteuern helfend einzugreifen.“

Am 20. Oktober findet die Reihe „Waldviertler Vorlesungen“ mit ihrer fünften Ausgabe, diesmal zum Thema „Hausverstand“ im Stadtsaal Waidhofen/Thaya, seinen Schlusspunkt. Die Fortsetzung des erfolgreichen Formates wurde für 2017 bereits fixiert.

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