Kabeg: Zentren für Erstversorgung in Kärnten nötig

Spitäler-Chef Arnold Gabriel will in Klagenfurt eine Drogenentzugsstation mit 15 Betten etablieren
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  • hochgeladen von Gerd Leitner

KÄRNTEN. "Würden wir jetzt Standorte von Spitälern schließen, hätten wir sofort ein Problem mit der Versorgung", bringt es Arnold Gabriel auf den Punkt. Der Chef der Kärntner Landesspitäler geht damit auf sich wiederholende Debatten um kleinere Spitäler im Land ein.
Keinen Zweifel lässt er aber darüber aufkommen, dass Strukturen der Spitalslandschaft einer Veränderung bedürfen. "International werden spezielle Leistungen in Zentren verlagert", erklärt Gabriel. "Das ist Stand der Technik." Geht es nach ihm, dürften auch in Kärnten nicht alle medizinischen Leistungen überall angeboten werden. Sein Vorschlag: "Spezialbehandlungen werden in den großen Spitälern angeboten, zur Austherapierung geht es dann in regionale Spitäler." Am Beispiel Laas erklärt Gabriel: "Das Haus hat eine gute Expertise in der Inneren Medizin aufgebaut. Herz-Thorax-Patienten werden nach einigen Tagen im Klinikum dorthin überstellt. Ähnliches gibt es in anderen Spitälern: Lymphklinik in Wolfsberg, Neurologie in der Gailtal-Klinik.

Erstversorgung in Kärntner Bezirken

Geht es um die Veränderungen von Strukturen in Kärnten, stößt Gabriel an Grenzen. Das Problem: "Wir würden dafür dringend die PHCs in Kärnten benötigen", so Gabriel. Diese Erstversorgungszentren sind Teil des Regionalen Gesundheitsplans von Referentin Beate Prettner. Allerdings gibt es bis heute kein entsprechendes Gesetz in Österreich, um sie umzusetzen. "Die Ärztekammer in Österreich stellt sich dagegen", kennt Gabriel den Grund. Gabriel hat derzeit wenig Hoffnung: "Ich sehe nicht das Licht am Ende des Tunnels, dass das Gesetz in naher Zukunft kommt."

Übervolle Ambulanzen in Kärnten

Kärnten würde die PHCs dringend benötigen, um den Gesundheitsplan 2020 umzusetzen. Gabriel begründet: "Unsere Ambulanzen sind teils zum Bersten voll – das bindet Ressourcen." Tatsache aber sei, dass "ein Drittel der Patienten genauso gut im niedergelassenen Bereich behandelt werden könnte". Dieser sei allerdings nicht ausreichend ausgebaut.
An anderen Stellen will der Kabeg-Chef die Umstellungen allerdings in Angriff nehmen. Etwa: in der psychiatrischen Versorgung. Zudem sind 17 Betten für intensive Betreuung in Villach geplant. Im Gegenzug soll es in Klagenfurt einen Ausbau der Tagesklinik geben. Und vor allem: "Eine Drogenentzugsstation mit 15 Betten."

Neubau in Klagenfurt um 38 Millionen

Voraussetzung dafür ist – neben der Verlagerung nach Villach – der Neubau der Psychiatrie am Klinikum. "Ich will ihn zügig vorantreiben", so Gabriel. Schon im Mai will er seine Pläne dem Aufsichtsrat vorlegen und hofft auf grünes Licht. "Mit dem Bau könnten wir dann Ende 2018 oder spätestens Anfang 2019 beginnen", gibt der Kabeg-Vorstand die lange Vorlaufzeit für Genehmigungen und Ausschreibung zu bedenken. 38 Millionen Euro soll der Neubau kosten.

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