Zeugnis für das NÖ Schulsystem: Schwarz sieht viel Positives – und die Zentralisierungsgefahr aus Wien
Gesamtschülerzahl sinkt auch im kommenden Schuljahr – Tagesbetreuung wird immer gefragter – NÖ wünscht sich mehr Autonomie für Schulen
Für über 177.500 Schüler in Niederösterreich beginnen am 3. Juli die Sommerferien. Bildungs-Landesrätin Barbara Schwarz und der amtsführende Präsident des Landesschulrates, Hermann Helm, zogen in St. Pölten Bilanz über das zu Ende gehende Schuljahr 2014/15 und informierten über die kommenden Schwerpunkte und Ziele Niederösterreichs im Bereich der Bildung.
Tagesbetreuung in Niederösterreichs Schulen boomt
Bei der schulischen Tagesbetreuung an den NÖ Pflichtschulen konnte heuer ein Plus von 1.800 Schülern verzeichnet werden: „Insgesamt fast 15.000 Kinder und Jugendliche besuchen am Nachmittag die Betreuung an der Schule. Wir verzeichnen von Schuljahr zu Schuljahr steigende Gruppen- und Schülerzahlen in Niederösterreich. Aufgrund des großen Bedarfs sind wird bestrebt, die Nachmittagsbetreuung qualitativ und quantitativ weiter auszubauen und im kommenden Schuljahr einen Schwerpunkt auf Kinder mit Behinderung in der Tagesbetreuung zu legen", erklärte Schwarz.
Volksschüler lesen "sehr gut" – über 97 Prozent der Schüler schaffen in NMS den Aufstieg
Der amtsführende Präsident des Landesschulrates, Hermann Helm, bilanzierte zufrieden über das abgelaufene Schuljahr: „Die vierte Klasse Volksschule haben heuer 58 Prozent in Lesen, Schreiben und Rechnen mit der Note "Sehr gut" oder "Gut" beendet. In den Neuen Mittelschulen und Polytechnischen Schulen haben 97,5 Prozent das Schuljahr bestanden. 907 Schüler werden dort zu Wiederholungsprüfungen antreten müssen. Bei den Abschluss-, Reife-, Diplomprüfungen in den Berufsbildenden mittleren und höheren Schulen sowie bei der Oberstufe der Allgemeinbildenden höheren Schulen haben 87 Prozent im Bereich der AHS und BMS bestanden sowie 89 Prozent im Bereich der BHS.“
Schwarz: "Reform geht Richtung Zentralverwaltung und hat mit Schulautonomie nichts mehr zu tun"
Zur aktuellen Diskussion rund um die Bildungsreform auf Bundesebene merkte Bildungs-Landesrätin Schwarz an: „Wir sind für oberflächliche Kosmetik im Bereich der Bildung nicht zu haben. Die gänzlich fehlenden Bemühungen auf Bundesebene zu wirkungsvollen Veränderungen im Sinne unserer Kinder, Lehrer und Schulen bei dieser Schulreform, haben diese Entscheidung zum Verlassen der Reformkommission notwendig gemacht. Die Richtung der Reform geht hin zu einer Zentralverwaltung und hat mit dem Expertenpapier und somit mehr Autonomie für die Schulen nichts mehr zu tun.“ Hintergrund: Die Landeshauptleute Erwin Pröll (NÖ) und Hans Nissl (Burgenland) verließen diese Woche demonstrativ eine Arbeitsgruppe zum Thema Bildungsreform, da sie keine Fortschritte ausmachen konnten.
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