Wasserwald Haid: „Eine Frechheit, uns hier auszuspielen“
Dicke Luft herrscht zwischen Landesrat Günther Steinkellner und der Ansfeldner Bürgerinitiative.
ANSFELDEN (red). „Unsere Bürgerinitiative stellte sich bisher mit keinem einzigen Argument gegen die Realisierung der Verkehrslösung. Uns geht es um den 70.200 m² großen Wasserwald im Stadtteil Haid. Trotz seiner Einzäunung erfüllt er eine große Erholungsfunktion für die angrenzende Bevölkerung“, sagt Alfred Pointner.
Wahrer Grund für Rodung
Für den Kommunalpolitiker der Grünen und dem Sprachrohr der Bürgerinitiative steht eines fest: „Durch die Umwidmung von Wald- auf Wohngebiet und von Grünland auf Betriebsbaugebiet schöpft das Land 5,9 Millionen Euro an Aufwertungsgewinnen ab. Dies, um eine Bundesstraße zu finanzieren. Das ist der wahre Grund für die Rodung.“ Die bisher vorgebrachten Argumente der Bürgerinitiative zum Wasserwald in Haid möchte Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner nicht so stehen lassen: „Beim Wasserwald Haid handelt es sich um ein Waldstück, das künstlich aufgeforstet wurde, um den Brunnen des Wasserwerks zu schützen. Da das Gebiet darüber hinaus künstlich angelegt wurde und eingezäunt ist, steht der Öffentlichkeit kein Naherholungsgebiet zur Verfügung.“
Schaden für Steuerzahler vermutet
Das Raumkonzept sieht laut Steinkellner zusätzlich eine großzügig angelegte Ersatzaufforstung, um das 1,5 Fache der zu rodenden Fläche vor: „Die Aufforstung kommt den Bewohnern von Haid als Naherholungsgebiet und grüne Lunge zugute.“ Für den Landespolitiker sorgt die Verzögerung des Maßnahmenpakets Haid für einen Schaden beim Steuerzahler: „Das Maßnahmenpaket wurde in enger Abstimmung mit den Gemeinden geplant: Leider können Verkehrslösungen nicht immer zur Zufriedenheit aller Beteiligten erarbeitet werden. Mir fehlt das Verständnis dafür, dass kleine Gruppen sich vor das Wohl der Allgemeinheit stellen. Mit dem Infrastrukturprojekt wird ein leistungsfähiger Verkehrsknoten konzipiert. Ein In-die-Länge-Ziehen von Infrastrukturprojekten stellt für die Mehrheit der Steuerzahler einen Schaden dar", sagt Steinkellner. Für Alfred Pointner ist es eine Provokation: „Eine Frechheit, Landesrat Günther Steinkellner spielt uns – Bürgerinitiative – gegen die Steuerzahler aus.“
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