Aufregung wegen Güllebecken
Dauerlösung gegen Wasserverunreinigung in Lichtenwörth gefordert
BEZIRK. Schon jetzt leben 30.000 Schweine im niederösterreichischen Lichtenwörth nahe dem Wasserschongebiet Zillingdorf im Burgenland. Die Tierzucht gefährdet zunehmend die Wasserqualität von Quellen für 200.000 Menschen im Nordburgenland – schon jetzt übersteigen die Nitratwerte in einem Trinkwasserbrunnen die Grenzwerte.
Überdimensionales Becken
Aktuell besonders brisant ist der geplante Bau eines überdimensionierten Güllebeckens in Lichtenwörth, erklärt SPÖ-Umweltschutzsprecherin LAbg. Ingrid Salamon: „Damit würde sich die Lagerkapazität von Gülle in Lichtenwörth von derzeit 1,3 Millionen Liter auf 8 Millionen Liter vervielfachen. Das entspräche einem ein Meter hoch gefluteten Fußballplatz unmittelbar an der Schongebietsgrenze und vier Kilometer von den Neufelder Brunnenanlagen entfernt – direkt über dem Grundwasserstrom, der die Trinkwasserbrunnen speist.“
Nitratwerte senken
Vordergründig soll mit dem Speicherprojekt zur Senkung der Nitratwerte beigetragen werden. Bei einer Versechsfachung der Lagerkapazität sei jedoch die wahre Absicht offensichtlich: „Das ist eine Mogelpackung, denn hiermit werden die Voraussetzungen für weitere Massentierhaltungen an der Landesgrenze geschaffen. Alleine auf dem Grundstück des aktuellen Projektwerbers können ein halbes Dutzend weitere solcher Anlagen gebaut werden“, befürchtet Salamon.
Der Bürgermeister von Lichtenwörth, Harald Richter, hat deshalb eine zweijährige Bausperre für landwirtschaftliche Betriebe verhängt. Ein Lokalaugenschein in Lichtenwörth mit dem Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland und der neuen zuständigen Umweltschutzlandesrätin Astrid Eisenkopf ist geplant.
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