Bauern begehren in Ruprechtshofen gegen Milch-Dumpingpreise auf
RUPRECHTSHOFEN. Was Milchfans vielleicht jubilieren lässt, sorgte zuletzt für heftige Kritik der heimischen Bauernschaft. Der Lebensmittelhändler Penny, der zum REWE-Konzern zählt, bot zwei Tage lang Milch mit dem AMA-Gütesiegel ab dem Kauf von zwei Litern um nur 49 Cent pro Liter an.
Produkte mehr wertschätzen
Gegen diesen Schleuderpreis protestierten vor der Penny-Filiale in Ruprechtshofen rund 50 Bauern. "Wir fordern mehr Respekt für den Wert von Lebensmitteln", so der allgemeine Tenor unter den Demonstranten, angeführt von NÖ-Bauernbunddirektorin Klaudia Tanner. Auch Ruprechtshofens Bürgermeister Leopold Gruber-Doberer, der gleichzeitig Geschäftsführer der NÖ-Milchgenossenschaft ist, war unter den Demonstranten (siehe dazu Seite 28-29). Mit dabei war auch die Vizepräsidentin der NÖ-Landwirtschaftskammer Theresia Meier. Gemeinsam übergaben sie dem Penny-Martkleiter eine Resolution.
Weitere Proteste möglich
"Die kostbaren Lebensmittel, die von unseren Bäuerinnen und Bauern in tagtäglicher Arbeit hergestellt werden, verdienen Wertschätzung und einen echten Preis – und sollten nicht einfach verschleudert werden“, kritisiert Tanner die Discounter-Aktion: „Wo bleibt bei derartigen Lockpreisangeboten die viel beworbene Partnerschaft und Solidarität des Handels mit den niederösterreichischen Bauern?“
Im Rahmen der Protestaktion wurden Konsumenten auf das Anliegen der Bauern hingewiesen und um deren Verständnis geworben. Im Falle weiterer "Schleuderpreisaktionen" kann sich der Bauernbund durchaus neuerliche Protestaktionen vorstellen.
Zur Sache:
Die NÖ Molkereigenossenschaften zahlen ihren Lieferanten (Stand 1. August 2014) für ein Kilogramm konventionelle Milch folgende Centbeträge: 37,80 für Berglandmilch, 37,50 für Milch der NÖ-Milchgenossenschaft und 38,49 Cent für Gmundner Milch. Bei Biomilch bringt die Berglandmilch 44,20 Cent pro Kilo und die Milch der NÖ-Milchgenossenschaft 43 Cent. Quelle und Infos: www.noe.lko.at
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