Melker Experte warnt vor Wildunfällen
BEZIRK MELK. Der Herbst ist da, die Dämmerung kommt täglich früher und auf den Straßen sind wieder verstärkt Rehe und andere Waldtiere unterwegs. Sie queren mitunter auch Straßen und stellen damit für uns Autofahrer eine erhebliche Gefahr dar.
2014 starben 1.507 Tiere
Allein im Jahr 2014 starben bei Wildunfällen 1.507 Tiere, darunter etwa 888 Stück Rehwild. Doch die Jäger aus dem Bezirk arbeiten jedes Jahr vehement daran, diese Zahlen zu reduzieren und durch gezielten Maßnahmen die Zahl der Wildunfälle zu reduzieren. Wie etwa die Jäger im Bereich Dunkelsteinerwald, die bereits in den letzten Wochen mehr als 200 Reflektoren an Straßenpflöcken entlang der gefährlichsten Streckenteile rund um Gerolding angebracht haben.
Hilfsmittel sind gefördert
"Viele Wildtiere wechseln zwischen Futter- und Ruheplätzen hin und her. Und das zu Zeiten, wo viele Autofahrer auf dem Weg von oder zur Arbeit sind", erklärt der Jäger Anton Büchinger. Der Bezirksjägermeister Bernhard Egger erklärt: "Die Anbringung von Reflektoren - teils auch mit akustischem Signal - wird gut gefördert. Die BOKU entscheidet, welche Orte mitmachen können", zählt Egger für den Bezirk Melk etwa Petzenkirchen, Bergland, Pöchlarn, Kirnberg und Loosdorf auf.
Unbedingt Tempo drosseln
Viele Autofahrer denken zu wenig an die Wildunfallgefahr, wie auch Egger beobachtet hat: "Wenn ich am Hiesberg unterwegs bin beobachte ich oft Autos und Motorräder, die viel zu schnell unterwegs sind." Vor allem eine Kollision mit großen Tieren, etwa einem Wildschwein, sei lebensgefährlich. Auch Marion Seidenberger, Verkehrspsychologin des ÖAMTC, rät: "Man muss die Möglichkeit, dass ein Tier queren könnte, wahrnehmen. Besonders bei Walddurchfahrten oder bei vielen Gebüschen nahe der Fahrbahn muss man aufmerksam sein und unbedingt Tempo verringern." Sobald ein Tier auftauche, müsse man das Fernlicht abdrehen und stets damit rechnen, dass mehrere Tiere folgen.
Zur Sache
Im Straßenverkehr starben bei Wildunfällen 888 Stück Rehwild, zwei Stück Rotwild, ein Stück Schwarzwild und neun Stück Sikawild. Was das Schalenwild betrifft so fielen 435 Feldhasen, 61 Füchse, 34 Steinmarder, 33 Fasane, 31 Dachse, 11 Stockenten, 5 Iltisse, 4 Edelmarder sowie je ein Wiesel und ein Mäusebussard.
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