McCube, bitte zum Mitnehmen
Oliver Pesendorfer aus Kettenreith hat "McCube" erfunden – modulare Häuser aus regionalem Holz.
KETTENREITH (CR). Oliver Pesendorfer kennt sich mit dem Hausbauen aus, viele Jahre lang hat er selbst Blockhäuser gefertigt.
Ein Jahr Entwicklung
Doch dann hatte er Lust, etwas Neues zu versuchen, also hat er sich mit erfahrenen Kollegen zusammengesetzt, um etwas Neues zu erschaffen. "Wir haben ein Jahr lang entwickelt, geplant und probiert. Dann haben wir ein Muster gemacht", erzählt der Holzhaus-Pionier, der mit McCube quasi das Haus "zum Mitnehmen" erfand. "Ein Hausbau bedeutet ja immer viel Dreck, Arbeit und eine hohe Belastung. Oft gibt es auch Probleme mit den Professionisten", weiß Pesendorfer, selbst Besitzer eines 280 Quadratmeter großen Hauses in Kettenreith.
Holzwürfel auf grüner Wiese
Deshalb hat er sich mit seinem Team etwas Stressfreies überlegt: Ein Haus, das binnen weniger Stunden einfach auf die grüne Wiese gestellt wird. Ohne Betonfundament, komplett aus Holz, nachhaltig und ökologisch. "Das Holz kommt aus der Region, etwa aus dem Dunkelsteinerwald. Die Platten werden in Ybbs produziert, der Hanf kommt aus dem Waldviertel", erzählt Pesendorfer, der sich auch mit dem zunehmend relevanten Thema Energieautarkie beschäftigt.
McCube auch als Motel
"Der McCube ist flexibel und wird mit Schraubfundamenten in der Erde befestigt", so Pesendorfer, der seit einiger Zeit den Trend zu kleineren, flexiblen Häusern beobachtet.
"Wir planen unsere Häuser in Modulen. Sie sind jederzeit erweiterbar oder auch transportabel", hat Pesendorfer bereits großen Erfolg mit Motel-Anlagen, aber auch bei neuartigen Projekten, wie dem "Co-Housing" oder bei "Office-Cubes" und "Working-Stations", etwa für Einzelunternehmer. Pro Quadratmeter Wohnfläche entstehen Kosten von rund 1.600 bis 2.000 Euro – bezugsfertig, man braucht lediglich die Zuleitungen plus Grundstück.
Auch Leo Hillinger investiert
"Für Unternehmer ist McCube steuerlich absetzbar", betont der Haus-Pionier, der mehrere Investoren am Haken hat. So etwa Leo Hillinger, der im Rahmen der TV-Sendung "Zwei Minuten, zwei Millionen" auf Puls4 auf Pesendorfers Idee aufmerksam wurde. Bezüglich Finanzierung ist der Produzent der Waldviertler Schuhe, Heini Staudinger, sein Vorbild.
"Weil es über Banken schwieriger ist, an Geld zu kommen, gehen wir neue Wege", ist für Pesendorfer das sogenannte Crowdinvesting (Conda) ohnehin das "moralischere" Wirtschaften.
Stimme Oliver Pesendorfer
"Noch ein Vorteil: Bei einer Scheidung kann man ein McCube-Haus tatsächlich aufteilen.
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