53-jähriger wollte Lebensgefährtin aus dem Fenster werfen

Manfred Hohenecker war vorsitzender Richters des Schöffensenates.
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FRÄTTINGSDORF/KORNEUBURG (mr). Seit etwa einem Jahr lebten der technische Zeichner und die 46-jährige Frau gemeinsam in einer Wohnung im ersten Stock eines Mehrparteienhauses in Frättingsdorf.
Die Staatsanwaltschaft Korneuburg legte dem Betroffenen zur Last, er habe in einem die Zurechnungsfähigkeit ausschließenden Geisteszustand am 23. November 2014 gegen vier Uhr morgens versucht seine Lebensgefährtin aus dem Schlafzimmerfenster auf einen darunter gelegenen gepflasterten Weg zu werfen. Sie beantragte die Einweisung des Mannes in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.
Nach Darstellung der Frau habe sie sich mit aller Kraft gewehrt und mit den Beinen unterhalb des Fensterbretts und den Armen gegen den Fensterrahmen verspreizen und dadurch einen Sturz aus dem Fenster verhindern können. Dann sei es ihr gelungen das Fenster zu schließen, worauf sie ihr Lebensgefährte an den Haaren gepackt und wuchtig mit dem Gesicht gegen den Fensterrahmen gestoßen habe. Schließlich konnte sie aus der Wohnung flüchten und bei Nachbarn Zuflucht suchen.
Sein Verhalten sei für sie unverständlich, zuvor sei er niemals gewalttätig gegen sie gewesen, am Abend zuvor sei er ihr aber "komisch" vorgekommen, weil er Geräusche (Klopfen) vernommen haben wollte, die er aber nicht gegeben hat.

In Wohnung verbarrikadiert

Die von den Nachbarn alarmierte Polizei konnte zunächst nicht in die Wohnung, weil sich der Betroffene -so die gesetzliche Bezeichnung in dieser Sonderform des Strafverfahrens- darin verbarrikadiert hatte. Man könne ja nicht wissen, ob nicht "eine falsche Polizei" in die Wohnung will, argumentierte er.

Betroffener leugnete vehement

Die Darstellung seiner (nunmehr: Ex-)Lebensgefährtin bestritt der Mann vehement: Zwar habe er das Fenster geöffnet, jedoch nur weil er Luft brauchte - niemals habe er versucht, die Frau aus dem Fenster zu werfen. Die Verletzungen (Abbruch eines Zahnes im Oberkiefer, Schädel- und Brustkorbprellung sowie weitere Prellungen und Blutunterlaufungen an den Extremitäten) habe sich die Frau deshalb zugezogen, weil sie im Zuge eines sexuell motivierten Gerangels aus dem Bett gefallen sei. Warum sie über ihn "so schlimme Lügen erzählt" könne er sich nicht erklären und vermutete: "Sie will mir offenbar schaden." Er fühle sich psychisch nicht beeinträchtigt und bedürfe keiner ärztlichen Hilfe.

Psychiatrischer Gutachter am Wort

Nach dem Gutachten des psychiatrischen Sachverständigen Siegfried Schranz befand sich der Betroffene zum Tatzeitpunkt in einem verworrenen, denkgestörten Zustandsbild im Rahmen eines psychotisch deliranten Syndroms. Diese tiefgreifende Bewusstseinsstörung habe verhindert, dass der Betroffene das Unrecht seines Handels einsehen konnte.

Unterbringung in Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher

Ein Schöffensenat des Landesgerichtes Korneuburg wies am Dienstag den Betroffenen in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher ein. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, der Betroffene und die Staatsanwaltschaft nahmen drei Tage Bedenkzeit in Anspruch.

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